Prigoschin: Beteiligung Putins für Lukaschenko „nicht vorstellbar“

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hält es nach eigenen Worten nicht für wahrscheinlich, dass der russische Präsident Wladimir Putin hinter dem mutmaßlichen Tod von Söldnerführer Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz in Russland steckt.

„Ich kenne Putin“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Belta den belarussischen Machthaber gestern. „Er ist ein abwägender Mann, sehr ruhig (…). Ich kann mir also nicht vorstellen, dass es Putin war, dass er verantwortlich ist.“

Der Flugzeugabsturz, bei dem Prigoschin mutmaßlich getötet wurde, wäre eine „zu grobe und unprofessionelle Arbeit“, als dass Putin dahinterstecken könnte, sagte Lukaschenko.

Zuvor hatte der Kreml jegliche Verstrickung in den Fall bestritten. Dahingehende Spekulationen seien „eine absolute Lüge“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Litauen sieht Veränderungen in Belarus

Litauen beobachtet nach dem mutmaßlichen Tod Prigoschins die Aktivitäten von dessen Wagner-Gruppe im benachbarten Belarus ganz genau. „Wir können bereits die Veränderungen sehen, wir können die Aufspaltung sehen, wir können die Versuche sehen, Belarus in Richtung Russland zu verlassen. Es passieren alle möglichen Arten von Dingen“, sagte Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas bei einem Besuch in der Grenzregion im Südosten des baltischen EU- und NATO-Landes. Dort hielten der litauische Grenzschutz und die Armee gemeinsam eine taktische Übung ab.