Somalische Armee erobert Hochburg der al-Schabaab-Miliz

In Somalia hat die Armee eine Hochburg der al-Schabaab-Miliz im Zentrum des Landes eingenommen und damit den bisher größten Erfolg in der vor einem Jahr gestarteten Offensive gegen die Islamisten errungen. Zusammen mit Kämpfern der lokalen Makawisley-Miliz konnten die Soldaten al-Buur erobern. „Ein Sieg für alle Somalier“, sagte Armeechef Ibrahim Scheich Muhydin gestern in einer in Facebook übertragenen Rede.

„Die Einnahme von al-Buur wird das Elend, das von al-Schabaab ausgeht, vollständig beenden. Es wird Frieden und Wohlstand herrschen.“

Präsident Hassan Scheich Mohamud hat versprochen, al-Schabaab zu vernichten. Durch die Offensive wurde die Extremistenmiliz aus weiten Teilen des Landesinneren verdrängt. Viele Beobachterinnen und Beobachter halten das Versprechen jedoch für unrealistisch. Al-Schabaab ist in somalischen Gemeinden tief verwurzelt. Die Regierungstruppen sind dagegen teilweise unerfahren und verfügen nur über begrenzte Kapazitäten.

Mit Armee Verbündete kritisch

Auch die mit der Armee verbündeten Makawisley zeigten sich skeptisch. „Ich befürchte, dass wir al-Schabaab in naher Zukunft nicht ausschalten werden“, sagte Milizionär Hassan Abdullahi der Nachrichtenagentur Reuters. „Die Regierung hat den Krieg schon Monate vorher angekündigt, was al-Schabaab die Möglichkeit und Zeit gibt, überall Minen zu legen und Autobomben vorzubereiten.“

Er erwarte, dass die Kämpfer zu Guerillataktiken zurückkehren würden, sagte Farah Aden, ein anderer Makawisley-Kämpfer. Die Regierung hat eine zweite Phase der Offensive im Süden Somalias, dem Kernland der Islamisten, angekündigt. Offen ist bisher, wann dieser Vorstoß starten soll.

Die Islamistenmiliz versucht seit 2006, die Regierung in dem ostafrikanischen Staat zu stürzen. Im November wurden bei einem Angriff auf ein Hotel in der Hauptstadt Mogadischu neun Menschen getötet. Ende Mai griffen ihre Kämpfer einen Stützpunkt der ugandischen Friedenstruppen 130 Kilometer südwestlich von Mogadischu an und töteten 54 Soldaten.