Nigers Militärjunta weist Botschafter aus

Die Militärjunta in Niger hat den französischen Botschafter Sylvain Itte des Landes verwiesen. In einer Mitteilung des nigrischen Außenministeriums hieß es, Itte habe 48 Stunden Zeit, das Land zu verlassen. Zuvor habe sich der Botschafter geweigert, einen Termin mit dem nigrischen Außenminister gestern Vormittag wahrzunehmen. Bei dem Treffen hätte sich Itte zu den „Handlungen der französischen Regierung, die den Interessen von Niger zuwiderlaufen“, rechtfertigen sollen.

Frankreich: Putschisten nicht befugt

Aus dem französischen Außenministerium hieß es unterdessen in einer Reaktion, die Putschisten seien nicht befugt, diese Forderung zu stellen. Die Akkreditierung des Botschafters komme von den einzig legitimen, gewählten nigrischen Behörden. Das Ministerium versicherte, die Sicherheitslage und das Funktionieren der Botschaft permanent zu bewerten.

Gestern hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erneut die Junta in Niger scharf kritisiert und die Freilassung des gestürzten Präsidenten Mohamed Bazoum gefordert. Vor knapp einem Monat hatte die Präsidentengarde in Niger Bazoum mit einem Militärputsch abgesetzt.

Verwirrung über weitere Ausweisungen

Medienberichte über die Ausweisung des deutschen und des amerikanischen Botschafters aus Niger haben sich anscheinend als falsch erwiesen. Die Nachrichtenagentur AFP entfernte zuvor veröffentlichte Meldungen mit der Begründung, die ihr vorliegenden Informationen seien von den Behörden für nicht authentisch erklärt worden.

Auch das US-Außenministerium teilte mit, Bilder von Briefen, die im Internet kursierten und amerikanisches diplomatisches Personal zur Ausreise aufforderten, seien laut nigrischem Außenministerium nicht echt.