Tote und Verletzte nach russischem Beschuss in Kupjansk

Mindestens zwei Zivilisten sind offiziellen Angaben zufolge beim Beschuss eines Vororts der ostukrainischen Stadt Kupjansk ums Leben gekommen. „Der Feind hat ein ziviles Objekt getroffen, ein Cafe, wo tagsüber Einwohner waren“, teilte der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synehubow, heute per Telegram mit. Neben den zwei Todesopfern gebe es auch noch einen weiteren Verletzten.

Ermittler nach einem russischen Angriff in der ukrainischen Ortschaft Podoly, einem Vorort von Kupjansk
APA/AFP/Office Of The Prosecutor General Of Ukraine

Getroffen wurde die Ortschaft Podoly, ein Vorort von Kupjansk am östlichen Ufer des Oskil. Die russischen Truppen haben in dem Raum ihre militärischen Anstrengungen verstärkt – als Gegengewicht zur ukrainischen Offensive im Süden des Landes. Die Russen sind dadurch zuletzt in der Region im Nordosten der Ukraine weiter vorgerückt. Das im vergangenen Herbst bei der ukrainischen Gegenoffensive befreite Kupjansk ist so bereits mehrfach wieder unter Beschuss geraten.

GB: Moskau könnte Angriffe auf Kupjansk und Lyman verstärken

Britischer Militärexperten warnten davor, dass Russland seine Angriffe im Raum östlich der Städte Kupjansk und Lyman im Nordosten der Ukraine verstärken könnte. Die ukrainische Gegenoffensive habe russische Streitkräfte im östlichen Bachmut und in der Südukraine unter Druck gesetzt, schrieb das Verteidigungsministerium in London heute.

Russland habe aber kleinere Angriffe im Nordosten im Sektor Kupjansk-Lyman fortgesetzt und dort begrenzte, lokale Fortschritte erzielt. Während die Ukraine im Süden weiterhin allmählich an Land gewinne, könnte Russland nach britischer Einschätzung versuchen, die Initiative wiederzuerlangen, indem es auf eine „Offensive auf operationaler Ebene“ zurückschwenke.

„Kupjansk-Lyman ist eine mögliche Gegend dafür“, schrieben die Briten in ihrem täglichen Update auf dem Kurznachrichtendienst Twitter (X). Möglich wäre demzufolge, dass Russland die Intensität seiner Offensivbemühungen auf der Achse Kupjansk-Lyman in den nächsten beiden Monaten verstärke – „wahrscheinlich mit dem Ziel, nach Westen bis zum Fluss Oskil vorzudringen und eine Pufferzone um die Gegend Luhansk zu schaffen.“