Nach Wahl: Ausgangs- und Internetsperre in Gabun

Nach einer umstrittenen Wahl in Gabun hat die Regierung des afrikanischen Staates das Internet gesperrt und eine Ausgangssperre verhängt. Sie verwies in einer gestern im Fernsehen verlesenen Erklärung auf die Gefahr von Desinformation im Netz hin und die Notwendigkeit, „Fehlverhalten zu verhindern und die Sicherheit der gesamten Bevölkerung zu gewährleisten“.

Ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters berichtete aus der Hauptstadt Libreville, in mindestens fünf Fällen hätten Menschen stundenlang auf die Eröffnung der Wahllokale warten müssen. Der Oppositionskandidat Albert Ondo Ossa stellte noch am Wahltag die Rechtmäßigkeit der Abstimmung infrage.

Ossa und mehr als ein Dutzend weiterer Kandidatinnen und Kandidaten wollen eine dritte Amtszeit von Präsident Ali Bongo verhindern, dessen Familie das ölreiche Land mit 2,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern seit 56 Jahren regiert. Erstmals wurden gleichzeitig der Präsident, das Parlament und auf kommunaler Ebene gewählt. Nach Bongos Sieg 2016 war es zu Unruhen gekommen. Verlässliche Umfragen waren im Vorfeld nicht verfügbar. Ein Zeitpunkt für die Bekanntgabe des Ergebnisses wurde nicht genannt.