Schwere Unwetter über weiten Teilen Österreichs

Gestern Abend sind erneut schwere Unwetter über Österreich gezogen. Besonders Salzburg und Oberösterreich waren am Abend betroffen. Starkregen und Sturm sorgten für Hunderte Feuerwehreinsätze und zahlreiche Schäden. Allein in Oberösterreich sprach die Landeswarnzentrale am Abend von rund 700 Einsätzen.

Die aus Bayern kommende Unwetterfront traf gegen 18.00 Uhr in Oberösterreich ein und breitete sich in enormer Geschwindigkeit über das gesamte Bundesland aus, wie die Landeswarnzentrale am Abend mitteilte. Innerhalb von nur einer Stunde gingen 512 Notrufe bei der Feuerwehr ein. Aufgrund des starken Regens waren Unterführungen mit Wasser vollgelaufen, Keller überflutet und Straßenzüge überschwemmt. Durch die heftigen Sturmböen wurden zudem Dächer abgedeckt, umgestürzte Bäume blockierten Straßen und beschädigten Stromleitungen.

Besonders dramatisch stellte sich die Lage in den Bezirken Braunau und Schärding dar. Hier mussten mehrere eingeschlossene Personen aus Fahrzeugen befreit werden. Auch mehrere Brandeinsätze, unter anderem der Brand einer Maschinenhalle in Pierbach, forderten die Einsatzkräfte.

Hunderte Einsätze auch in Salzburg

Auch in Salzburg waren am Abend wegen der heftigen Unwetter 420 Einsatzkräfte der Feuerwehren im Einsatz, wie die „Salzburger Nachrichten“ (Onlineausgabe) berichteten. Betroffen war vor allem der nördliche Flachgau. Der Landesfeuerwehrverband meldete demzufolge insgesamt 88 Einsätze. Am Wolfgangsee, Irrsee, Mondsee und Holzöstersee gab es zudem mehrere Einsätze der Wasserrettung aufgrund des Gewitters. Menschenrettungen und Bootsbergungen wurden unternommen.

In Bürmoos musste ein Mehrparteienhaus vorsorglich teilweise evakuiert werden, meldete der Salzburger Katastrophenschutz. Durch heftige Sturmböen im nördlichen Flachgau drohten Bäume auf das Haus zu stürzen. Sechs bis acht Personen seien betroffen, hieß es. Um kein Risiko einzugehen, dürfen die oberen Stockwerke des Hauses derzeit nicht benutzt werden, bis Forstexperten die genaue Gefahrenlage eingeschätzt haben.

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Von der Gewitterfront betroffen waren in Folge auch Niederösterreich und der Großraum Wien. Schäden wurden zudem aus dem Tiroler Bezirk Kufstein gemeldet. Vor allem Bäume stürzten um. Ein geparktes Auto wurde stark beschädigt.

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Bierzelt umgeworfen – zwölf Verletzte in Bayern

Besonders stark betroffen war bereits am Nachmittag Bayern. In der Ortschaft Kissing wurde ein Bierzelt umgeworfen. Laut Polizei wurden zwölf Menschen verletzt, sechs von ihnen schwer. Als das Unwetter aufzog, waren sie mit dem Aufbau des Zelts beschäftigt und versuchten noch, es festzuhalten – dabei wurden sie verletzt. 20 weitere Aufbauhelfer blieben unverletzt.

Ein nach einem Unwetter zerstörtes Festzelt in der bayrischen Ortschaft Kissing
APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Das Polizeipräsidium Schwaben Nord berichtete zudem von zahlreichen weiteren Einsätzen. Dabei handelte es sich demzufolge hauptsächlich um vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume. Durch Hagel seien auch Dachfenster beschädigt worden.