Toter nach Schüssen in Kopenhagener Freistadt Christiania

In der Kopenhagener Freistadt Christiania haben zwei maskierte Männer gestern Abend einen 30-Jährigen getötet, vier weitere Menschen wurden verletzt. Das meldete die Nachrichtenagentur Ritzau. Der Vorfall ereignete sich in der als „Drogengasse“ bekannten Pusher Street. Die Täter flohen.

Polizeiauto auf Straße in Christiania
Reuters/Ritzau Scanpix

Die Kopenhagener Polizei nahm später zwei Menschen fest. Einer der beiden Männer sei aber nach dem Verhör wieder freigelassen worden, weil er nicht beteiligt gewesen sei, schrieben die Ermittler heute auf dem Kurznachrichtendienst Twitter (X).

Tourismusmagnet mit Problemzonen

Die autonome Freistadt Christiania ist über 50 Jahre alt und zählt neben dem Hafen Nyhavn und der Statue der Kleinen Meerjungfrau zu den großen Touristenmagneten von Kopenhagen. Allerdings sorgt die Kriminalität dort auch für Proteste.

Anfang August hatten Einwohner und Einwohnerinnen aus Protest gegen kriminelle Gangs die Eingänge zur berüchtigten „Drogengasse“ der alternativen Wohnsiedlung blockiert. Sie protestierten gegen eine Reihe von Gewalttaten und formulierten die Hoffnung, Christiania von der „Tyrannei der Banden und Rocker“ zu befreien. „Die organisierte Kriminalität saugt die Energie aus all den positiven Dingen, die wir in Christiania gerne wollen“, kritisierten sie in einem Statement.