Einsatzkräfte stehen an der Sill
Stadt Innsbruck
Angespannte Situation

Neue Unwetter in vielen Regionen erwartet

Nach den heftigen Gewittern am Wochenende gibt es auch in der neuen Woche keine Entspannung: In vielen Regionen Österreichs wurden am Montag Regen- und Gewitterwarnungen ausgegeben. Besonders im Westen und Süden sind starke Regenfälle angesagt. Schon im Laufe des Montagvormittags traten Flüsse über die Ufer, mit Überschwemmungen und Muren ist zu rechnen.

Ein Tiefdruckgebiet über Oberitalien bringt feuchte Luft nach Österreich, warnen GeoSphere Austria und die ORF-Wetterredaktion am Montag. Vor allem im Westen und Südwesten, also Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberkärnten, ist mit großen Regenmengen durch anhaltenden und intensiven Niederschlag zu rechnen.

Durch die großen Regenmengen kann es zu Überflutungen kommen, zuerst bei kleineren Bächen, später steigen auch die Pegel der größeren Flüsse deutlich an. Straßen können überspült werden, auch Muren können abgehen. Am Nachmittag sind dann auch heftige Gewitter im Osten möglich.

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Inn bei Hall in Tirol
APA/EXPA/Erich Spiess
Der Inn, hier bei Hall in Tirol, führte Hochwasser
Hochwasser in Innsbruck
APA/EXPA/JFK
In Innsbruck erreichten die Pegel ein Rekordhoch
Steinbrücke in Schwaz, Tirol
AA/Stadt Schwaz
Die Situation in Tirol, hier der Inn in Schwaz, entspannte sich nicht
Bagger arbeitet gegen Verklausung
ZOOM.Tirol
Umgeknickte Bäume und anderes Treibgut musste aus Flüssen entfernt werden
Feuerwehrleute bereiten den Hochwasserschutz in Rattenberg vor
ZOOM.Tirol
In Rattenberg (Tirol) bereitete man sich auf das Hochwasser vor
Railjet fährt über Brücke in Brixlegg
ZOOM.TIROL
Gleich daneben, in Brixlegg, waren die Pegelstände hoch
Hochwasser des Alpenrhein
APA/Dietmar Stiplovsek
Der Alpenrhein in Vorarlberg führte Hochwasser
Blick auf den Rhein bei Lustenau
APA/Jochen Hofer
Bei Lustenau trat der Rhein teilweise über die Ufer
Hang in Hörbranz
ORF
Auch der Hang in Hörbranz (Vorarlberg) rutscht durch das Hochwasser wieder
Vermurte Brennerbahnstrecke bei Steinach in Tirol
APA/ÖBB/Geissler
Auch die Bahn, hier die Brennerstrecke bei Steinach (Tirol), war von den Unwettern betroffen
Hochwasser bei der Ruetz in Neustift im Stubaital
ORF/Schmiderer
Die Ruetz im Tiroler Stubaital trat über die Ufer
Mobiler Hochwasserschutz entlang der Sill
Stadt Innsbruck
Innsbruck rüstete sich mit mobilem Hochwasserschutz

Wertvolle Gegenstände aus dem Keller sollten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Gefahr entsteht auch durch die Sturmböen, die im Zuge der Gewitter im Osten entstehen können: Hier könnten etwa Äste brechen.

Enorme Regenmengen erwartet

Bis Dienstagmittag wird mit 20 bis 50 Liter pro Quadratmeter zusätzlich gerechnet – und mit Gewittern könnte diese Menge noch größer ausfallen. In Kornat im Lesachtal (Kärnten), berichtet die ORF-Wetterredaktion, habe es in zwei Stunden ganze 75 Liter geschüttet. In Kärnten ist die Situation angespannt, weil sich der Boden von den Unwettern Anfang des Monats noch gar nicht erholt habe, heißt es. Am Vormittag tagte der Krisenstab des Landes – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Extremwetter

Zwar lassen sich einzelne Extremereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, klar ist laut Weltklimarat aber: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Stürme und Hitze häufiger und intensiver. Das heißt: Niederschläge und Stürme werden stärker, Hitzewellen heißer und Dürren trockener.

Tirol bereitet sich auf Hochwasser vor

In Tirol bereitet man sich auf Hochwasser vor. GeoSphere gab die höchste Regenwarnstufe Rot für die Regionen Ötztal, Stubaital, Wipptal und das hintere Zillertal aus. Die Ruetz im Stubaital und die Ötztaler Ache traten an einigen Stellen über die Ufer. In Tumpen im Ötztal mussten 60 Personen vorsichtshalber ihre Häuser verlassen. Auch in Innsbruck traf man Vorkehrungen – weil die Pegelstände am Oberlauf des Inn bereits ein hundertjährliches Hochwasser erreicht hatten, wurde der „Sonderalarmplan Inn“ für den Bereich Marktplatz bis zum Congress aktiviert. Die Feuerwehren richteten einen Hochwasserschutz ein, teils wurden Fuß- und Radwege gesperrt – mehr dazu in tirol.ORF.at.

In Salzburg hat der Starkregen am Montagvormittag dazu geführt, dass die Pegelstände der Salzach deutlich stark gestiegen sind. Der hydrografische Dienst spricht von einer angespannten, aber nicht kritischen Situation. In Mittersill (Pinzgau) erreichte die Salzach die Warngrenze bereits – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Auch am Inn ist die Lage angespannt. Nach den Unwettern in der Nacht auf Sonntag setzte sich das Regenwetter in Oberösterreich fort. Der Kommandant der Feuerwehr Schärding, Markus Furtner, sagte im Gespräch mit dem ORF OÖ, dass die Lage aktuell beobachtet werde, um zu entscheiden, ob ein mobiler Hochwasserschutz aufgebaut werden muss oder nicht – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Pegelstände in Vorarlberg steigen

In Vorarlberg ist damit zu rechnen, dass der Wasserstand des Bodensees weiter steigen wird, auch wenn der derzeitige Wasserstand immer noch unter dem langjährigen Mittel liegt. Wegen der starken Regenfälle führte der Alpenrhein am Montag Hochwasser. Teilweise überschwemmte der Rhein in der Nacht zwischen Lustenau und der Mündung in den Bodensee seine Vorländer. Weitere Flüsse führen Hochwasser, die Pegel könnten mit dem Wochenbeginn jetzt noch weiter steigen, womit auch lokale Überflutungen nicht ausgeschlossen sind – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Unwetter in Österreich spitzen sich zu

Die schweren Unwetter haben in vielen Regionen für Starkregen und heftigen Sturmböen gesorgt. Auch heute wurden wieder Gewitterwarnungen ausgegeben. Besonders im Westen und Süden Österreichs ist mit großen Regenmengen zu rechnen.

Laut ORF-Wetterredaktion kann es auch am Abend zeitweise im ganzen Land regnen. Der Regenschwerpunkt liegt in Vorarlberg, Kärnten, in der Steiermark, in Salzburg und in Oberösterreich. Die Hochwassersituation bleibt zum Teil kritisch. Im Osten und Südosten Österreichs können auch heftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen dabei sein.

Erste Entspannung ab Dienstag

Auch am Dienstag ist mit kräftigen Regenschauern im ganzen Land zu rechnen, nach Osten hin auch mit einzelnen Gewittern. Erst am Nachmittag entspannt sich die Situation, vom Flachgau bis zum Nordburgenland soll es dann trocken bleiben, auch der Regen im Westen lässt nach.

Pegelstände österreichischer Gewässer und Starkregenwarnungen in vier Bundesländern, Stand 28.8., 5.30 Uhr

Nach aktuellen Prognosen beruhigt sich das Wetter dann am Mittwoch im ganzen Land – von Innsbruck ostwärts ziehen in der ersten Tageshälfte noch einige Regenschauer durch, am Nachmittag regnet es vor allem im Süden noch zeitweise.