Stammzellenspende: Grundwehrdiener sollen sich registrieren

Grundwehrdiener sollen sich künftig als Stammzellenspender registrieren. Damit soll der Kreis der dringend benötigten potenziellen Stammzellenspender erweitert werden. Nach der bereits bisher üblichen freiwilligen Blutspende werden die Rekruten ab sofort auch gebeten, sich mittels Wangenabstrich ins Stammzellenregister eintragen zu lassen, wie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) und das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) heute bei einer Pressekonferenz ankündigten.

Pro Tag erkranken laut dem Rotem Kreuz drei Menschen in Österreich an Blutkrebs. Eine Stammzellspende ist oft die einzige Überlebensmöglichkeit. Einen passenden Spender zu finden, ist aber schwierig, die Wahrscheinlichkeit liegt bei eins zu einer halben Million. Daher ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen für eine Spende registrieren lassen. Besonders junge Menschen werden als potenzielle Stammzellenspender dringend gesucht, weil die Teilungsrate der Blutzellen im Knochenmark im Alter abnimmt.

Da komme das Bundesheer ins Spiel, wo regelmäßig eine große Anzahl junger Menschen angesprochen werden könne, sagte Verteidigungsministerin Tanner. „Soldaten können Leben retten, und das nicht nur im Einsatz“, sagte Tanner. Jede Registrierung als möglicher Stammzellenspender sei wichtig, weil sie erhöhe die Heilungschancen für Patienten mit bösartigen Bluterkrankungen wie Leukämie, erklärte Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer.

Derzeit 118.658 registrierte Personen

Weltweit sind derzeit rund 30 Millionen Personen als mögliche Stammzellenspender registriert. In Österreich sind aktuell 118.658 im nationalen Register eingetragen. Registrieren können sich gesunde Personen zwischen 18 und 35 Jahren. Die Spende ist bis zum 55. Lebensjahr möglich.

Nur jeder zehnte Registrierte wird als potenzieller Spender kontaktiert. Zu einer tatsächlichen Spende kommt es nur bei einem Prozent nach einem neuerlichen Gewebeabgleich. Die Stammzellen können in den meisten Fällen aus dem Blut der Spender gewonnen werden, nur in jedem zehnten Fall ist eine Knochenmarkspende nötig.