„Außergewöhnliche“ Steinzeitsiedlung in Frankreich entdeckt

Rund hundert Kilometer östlich von Paris ist bei Ausgrabungen eine Siedlung aus der Steinzeit entdeckt worden. Die Siedlung in der Region Marais de Saint-Gond bei Epernay stamme aus der Zeit zwischen 3500 und 3000 vor Christus, sagte Ausgrabungsleiter Remi Martineau gestern. „Dörfer aus dieser Zeit sind in der nördlichen Hälfte Frankreichs und in Belgien nicht bekannt“, wie Martineau dazu anmerkte.

Ausgrabungsleiter Remi Martineau am Ort der historischen Funde in der Region Marais de Saint-Gond bei Epernay in Frankreich
APA/AFP/Francois Nascimbeni

Schon vor einem Jahrhundert waren in der Gegend die ersten archäologischen Funde gemacht worden, sagte Martineau. „Seit mehr als zehn Jahren habe ich gesagt: ‚Man muss da absolut suchen gehen‘“, erzählte der Forscher von der Universität Bourgogne.

Das Ergebnis in diesem Sommer war für Martineau selbst eine positive Überraschung. „Ich hatte gehofft, dass wir eine Siedlung aus dieser Zeit finden werden, aber diese Siedlung ist außergewöhnlicher, als ich es mir vorgestellt habe.“ Es gebe dort einen Brunnen und einen großen eingefassten Bereich, um Menschen und Vieh zu schützen.

Die Siedlung ist für Martineau nach den bereits früher entdeckten Minen und Grabstätten nun „das letzte Stück“, das noch gefehlt hat. „Und dieses Jahr haben wir es gefunden“, sagte er. „Das wird uns ermöglichen, zur gesellschaftlichen Organisation, zur wirtschaftlichen und territorialen Organisation zu arbeiten, dazu, wie die Menschen untereinander und zwischen den verschiedenen Orten funktioniert haben.“