Nach heftigen Regenfällen im Westen Österreichs am Montag war die Situation in den betroffenen Gebieten angespannt, vor allem in Tirol. In Schwaz wurde Zivilschutzwarnung ausgegeben, später auch in der Tiroler Gemeinde Kramsach. Ansonsten gab das Land aber am Nachmittag im Zuge einer Pressekonferenz großteils Entwarnung. Die Pegelstände an mehreren Messstellen waren im Sinken begriffen.
Am Inn in Kufstein wurde kurz vor Mitternacht der Pegelhöchststand erreicht. Leichte Anstiege aufgrund von wieder einsetzenden Regenfällen seien nicht beunruhigend, teilte Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement, Dienstagfrüh mit – mehr dazu in tirol.ORF.at.
Salzach erreichte Alarmgrenze
In Salzburg waren die Feuerwehrleute die ganze Nacht im Hochwassereinsatz. Die Salzach trat in den beiden Stadtgemeinden St. Johann und Bischofshofen über die Ufer. Zahlreiche Keller mussten ausgepumpt werden – mehr dazu in salzburg.ORF.at. Kurz vor 6.30 Uhr teilte die Landespolizeidirektion Salzburg der APA mit, dass die B159 am Pass Lueg komplett gesperrt sei.
Zivilschutzalarm in Schärding
In Schärding (Oberösterreich) wurde Montagabend der Zivilschutzalarm ausgelöst. Einige Bereiche wie die Innlände wurden noch am Abend gesperrt, weitere Verkehrswege könnten folgen. Der Pegel des Inns werde in der Nacht auf Dienstag noch weiter steigen, hieß es vom Hydrografischen Dienst. Bis Mittag werde ein Höchstwert von etwa 7,5 Metern erwartet – mehr dazu in ooe.ORF.at. Auch Linz traf bereits Vorbereitungen, Autos vom Urfahranermarktgelände sollen weggefahren werden.
Extreme Wassermassen am Gasteiner Wasserfall
Der Starkregen hat auch in Salzburg dazu geführt, dass die Pegelstände der Salzach landesweit stark gestiegen sind. Für viel Aufsehen sorgte das außergewöhnliche Erscheinungsbild des Wasserfalls in Bad Gastein.
Entspannung im Rheinvorland
Wegen der starken Regenfälle führt auch der Alpenrhein in Vorarlberg Hochwasser. Knapp 60 Einsätze meldete die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in den letzten 24 Stunden. Darunter sind auch kleinere Hangrutschungen. Nach Angaben der RFL haben die Einsatzkräfte deutlich mehr zu tun als in der Nacht auf Montag – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.
Feuerwehreinsätze in Kärnten
In Kärnten war diesmal besonders der Westen Kärntens betroffen, wo es bisher noch nicht so viel Regen gegeben hatte. Vereinzelt wurden Keller überflutet und Bäume stürzten um. Im Lesachtal gab es eine Rutschung. In Mittelkärnten waren 1.500 Haushalte ohne Strom. Bis zum Montagnachmittag gab es über 40 Einsätze wegen überschwemmter Keller und einzelner umgestürzter Bäume, hieß es von der Landesalarm- und Warnzentrale – mehr dazu in kaernten.ORF.at.
Extremwetter
Zwar lassen sich einzelne Extremereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, klar ist laut Weltklimarat aber: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Stürme und Hitze häufiger und intensiver. Das heißt: Niederschläge und Stürme werden stärker, Hitzewellen heißer und Dürren trockener.
Starkregen auch im Osten und Südosten
Auch im Rest Österreichs gibt es teils kräftige Regenfälle. Ein Tiefdruckgebiet über Oberitalien bringt feuchte Luft nach Österreich, warnten GeoSphere Austria und die ORF-Wetterredaktion am Montag. Auch im Osten und Südosten Österreichs können heftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen dabei sein.
Durch die großen Regenmengen kann es zu Überflutungen kommen, zuerst bei kleineren Bächen, später steigen auch die Pegel der größeren Flüsse deutlich. Straßen können überspült werden, auch Muren können abgehen. Bis Dienstagmittag wird mit 20 bis 50 Liter pro Quadratmeter zusätzlich gerechnet – und mit Gewittern könnte diese Menge noch größer ausfallen.
Nach aktuellen Prognosen beruhigt sich das Wetter dann am Mittwoch im ganzen Land – von Innsbruck ostwärts ziehen in der ersten Tageshälfte noch einige Regenschauer durch, am Nachmittag regnet es vor allem im Süden noch zeitweise.