Absperrung wegen Hochwassers in Linz
ORF/Haider
Unwetter, Hochwasser

Entspannung, aber noch keine Entwarnung

Ein Tief aus Italien bringt weiter viel Niederschlag von Vorarlberg und Tirol bis Oberösterreich und Kärnten. Bis Dienstagmittag wird der Regen hier kaum Pause machen. Die Hochwassersituation vor allem in Tirol verschärfte sich im Laufe des Montags zunächst, mit dem Nachmittag entspannte sich die Lage. Entwarnung dürfte es aber erst am Mittwoch geben.

Nach heftigen Regenfällen im Westen Österreichs am Montag war die Situation in den betroffenen Gebieten angespannt, vor allem in Tirol. In Schwaz wurde Zivilschutzwarnung ausgegeben, später auch in der Tiroler Gemeinde Kramsach. Ansonsten gab das Land aber am Nachmittag im Zuge einer Pressekonferenz großteils Entwarnung. Die Pegelstände an mehreren Messstellen waren im Sinken begriffen.

Am Inn in Kufstein wurde kurz vor Mitternacht der Pegelhöchststand erreicht. Leichte Anstiege aufgrund von wieder einsetzenden Regenfällen seien nicht beunruhigend, teilte Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement, Dienstagfrüh mit – mehr dazu in tirol.ORF.at.

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Inn bei Hall in Tirol
APA/EXPA/Erich Spiess
Der Inn, hier bei Hall in Tirol, führte Hochwasser
Hochwasser in Innsbruck
APA/EXPA/JFK
In Innsbruck erreichten die Pegel ein Rekordhoch
Steinbrücke in Schwaz, Tirol
AA/Stadt Schwaz
Die Situation in Tirol, hier der Inn in Schwaz, entspannte sich nicht
Bagger arbeitet gegen Verklausung
ZOOM.Tirol
Umgeknickte Bäume und anderes Treibgut musste aus Flüssen entfernt werden
Feuerwehrleute bereiten den Hochwasserschutz in Rattenberg vor
ZOOM.Tirol
In Rattenberg (Tirol) bereitete man sich auf das Hochwasser vor
Railjet fährt über Brücke in Brixlegg
ZOOM.TIROL
Gleich daneben, in Brixlegg, waren die Pegelstände hoch
Hochwasser des Alpenrhein
APA/Dietmar Stiplovsek
Der Alpenrhein in Vorarlberg führte Hochwasser
Blick auf den Rhein bei Lustenau
APA/Jochen Hofer
Bei Lustenau trat der Rhein teilweise über die Ufer
Hang in Hörbranz
ORF
Auch der Hang in Hörbranz (Vorarlberg) rutscht durch das Hochwasser wieder
Vermurte Brennerbahnstrecke bei Steinach in Tirol
APA/ÖBB/Geissler
Auch die Bahn, hier die Brennerstrecke bei Steinach (Tirol), war von den Unwettern betroffen
Hochwasser bei der Ruetz in Neustift im Stubaital
ORF/Schmiderer
Die Ruetz im Tiroler Stubaital trat über die Ufer
Mobiler Hochwasserschutz entlang der Sill
Stadt Innsbruck
Innsbruck rüstete sich mit mobilem Hochwasserschutz

Salzach erreichte Alarmgrenze

In Salzburg waren die Feuerwehrleute die ganze Nacht im Hochwassereinsatz. Die Salzach trat in den beiden Stadtgemeinden St. Johann und Bischofshofen über die Ufer. Zahlreiche Keller mussten ausgepumpt werden – mehr dazu in salzburg.ORF.at. Kurz vor 6.30 Uhr teilte die Landespolizeidirektion Salzburg der APA mit, dass die B159 am Pass Lueg komplett gesperrt sei.

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Aufräumarbeiten im Gasteiner Kötschachtal.
APA/EXPA/JFK
In Salzburg wird nach den Unwettern aufgeräumt
Überflutete Felder aufgenommen in Uttendorf, Salzburg
APA/EXPA/ JFK
In Salzburg wurden zahlreiche Felder überflutet
Die hochwasserführende Gasteiner Ache
APA/FMT-Pictures
Auch die Gasteiner Ache führte Hochwasser
Hochwasser in Mittersill, Salzburg
APA/Land Salzburg/Neumayr
In Mittersill erreichte die Salzach am Montagvormittag die Warngrenze
Audbau des Hochwasserschutzes in Mittersill, Salzburg
APA/Land Salzburg/Neumayr
Schutz gegen das Hochwasser wurde aufgebaut
Wasserfall in Bad Gastein
APA/FMT-Pictures
Enorme Wassermengen gab es auch beim Wasserfall in Bad Gastein (Salzburg)
Überschwemmter Parkplatz in Hollersbach, Salzburg
IKM/R. Eismayr
Parkplätze waren aus der Luft praktisch nicht mehr zu erkennen
Hubbrücke in Mittersill, Salzburg
APA/EXPA/JFK
Die Situation in Mittersill spitzte sich untertags zu
Überschwemmung in Hollersbach, Salzburg
APA/EXPA/JFK
Entspannung war am Montag noch nicht absehbar

Zivilschutzalarm in Schärding

In Schärding (Oberösterreich) wurde Montagabend der Zivilschutzalarm ausgelöst. Einige Bereiche wie die Innlände wurden noch am Abend gesperrt, weitere Verkehrswege könnten folgen. Der Pegel des Inns werde in der Nacht auf Dienstag noch weiter steigen, hieß es vom Hydrografischen Dienst. Bis Mittag werde ein Höchstwert von etwa 7,5 Metern erwartet – mehr dazu in ooe.ORF.at. Auch Linz traf bereits Vorbereitungen, Autos vom Urfahranermarktgelände sollen weggefahren werden.

Extreme Wassermassen am Gasteiner Wasserfall

Der Starkregen hat auch in Salzburg dazu geführt, dass die Pegelstände der Salzach landesweit stark gestiegen sind. Für viel Aufsehen sorgte das außergewöhnliche Erscheinungsbild des Wasserfalls in Bad Gastein.

Entspannung im Rheinvorland

Wegen der starken Regenfälle führt auch der Alpenrhein in Vorarlberg Hochwasser. Knapp 60 Einsätze meldete die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in den letzten 24 Stunden. Darunter sind auch kleinere Hangrutschungen. Nach Angaben der RFL haben die Einsatzkräfte deutlich mehr zu tun als in der Nacht auf Montag – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Feuerwehreinsätze in Kärnten

In Kärnten war diesmal besonders der Westen Kärntens betroffen, wo es bisher noch nicht so viel Regen gegeben hatte. Vereinzelt wurden Keller überflutet und Bäume stürzten um. Im Lesachtal gab es eine Rutschung. In Mittelkärnten waren 1.500 Haushalte ohne Strom. Bis zum Montagnachmittag gab es über 40 Einsätze wegen überschwemmter Keller und einzelner umgestürzter Bäume, hieß es von der Landesalarm- und Warnzentrale – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Extremwetter

Zwar lassen sich einzelne Extremereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, klar ist laut Weltklimarat aber: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Stürme und Hitze häufiger und intensiver. Das heißt: Niederschläge und Stürme werden stärker, Hitzewellen heißer und Dürren trockener.

Starkregen auch im Osten und Südosten

Auch im Rest Österreichs gibt es teils kräftige Regenfälle. Ein Tiefdruckgebiet über Oberitalien bringt feuchte Luft nach Österreich, warnten GeoSphere Austria und die ORF-Wetterredaktion am Montag. Auch im Osten und Südosten Österreichs können heftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen dabei sein.

Durch die großen Regenmengen kann es zu Überflutungen kommen, zuerst bei kleineren Bächen, später steigen auch die Pegel der größeren Flüsse deutlich. Straßen können überspült werden, auch Muren können abgehen. Bis Dienstagmittag wird mit 20 bis 50 Liter pro Quadratmeter zusätzlich gerechnet – und mit Gewittern könnte diese Menge noch größer ausfallen.

Nach aktuellen Prognosen beruhigt sich das Wetter dann am Mittwoch im ganzen Land – von Innsbruck ostwärts ziehen in der ersten Tageshälfte noch einige Regenschauer durch, am Nachmittag regnet es vor allem im Süden noch zeitweise.