Kiew: Verteidigungsminister weist Korruptionsvorwürfe zurück

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat erneute Korruptionsvorwürfe gegen sein Haus zurückgewiesen. Er fordere alle auf, „kritischer und verantwortungsbewusster mit Informationen umzugehen“, sagte Resnikow gestern mit Blick auf Berichte ukrainischer Medien zu mutmaßlich überteuert gekauften Winteruniformen.

Ukraines Verteidigungsminister Olexij Resnikow
Reuters/Gleb Garanich

Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, das Verteidigungsministerium in Kiew habe Ende 2022 einen Vertrag mit einem türkischen Unternehmen über die Lieferung von Winteruniformen abgeschlossen, deren Preis sich nach Vertragsabschluss verdreifacht habe.

Den Medienberichten zufolge gehört zu den Eigentümern des Unternehmens Olexandr Kassai, ein Neffe von Gennadi Kassai, der wiederum der Partei des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angehört.

Resnikow wies die Berichte zurück und erklärte, diese führten „die Gesellschaft in die Irre“. Schlimmer noch sei die Auswirkung auf die Partner der Ukraine, da durch solche Berichte der Eindruck eines „Desasters“ entstehe. Bei dem Uniformkauf sei alles „im Einklang mit dem Gesetz über die öffentliche Auftragsvergabe“ und „über Ausschreibungsverfahren“ erfolgt, sagte Resnikow weiter.

Im Jänner waren mehrere hochrangige ukrainische Militärangehörige entlassen worden, nachdem Medienleute den Kauf von Essensrationen für Soldaten zu überhöhten Preisen enthüllt hatten. Damals hatte Verteidigungsminister Resnikow ein „Versagen“ der Antikorruptionsbehörden eingeräumt.