GB verschiebt Einfuhrkontrollen für EU-Waren auf 2024

Großbritannien verschiebt die vollständige Einführung von Einfuhrkontrollen für Waren aus der Europäischen Union um drei Monate. Starttermin solle nun der Jänner 2024 sein, wie die Regierung heute in London ankündigte.

Noch im April hatte sie erklärt, ab dem 31. Oktober Gesundheitszertifikate für einige tierische Produkte, Pflanzen sowie Lebens- und Futtermittel aus Europa zu verlangen.

Die EU hat dagegen bereits Kontrollen für britische Waren eingeführt, was zu Verzögerungen und höheren Kosten führt. Großbritannien hat den EU-Binnenmarkt im Jänner 2021 verlassen, die vollständige Einführung von Grenzkontrollen aber aus Sorge vor Störungen an den Häfen und einem weiteren Befeuern der Inflation mehrmals verschoben.

Verschiebung nach Anhörung der Wirtschaft

Nach Anhörung der Wirtschaft habe man sich für den Aufschub entschieden, teilte die britische Regierung mit. Weitere Anforderungen – etwa Warenkontrollen und Sicherheitserklärungen – sollen schrittweise bis 2024 eingeführt werden.

Der Starttermin für einige Bereiche, etwa die Kontrolle von tierischen Erzeugnissen und Pflanzen mit mittlerem Risiko, wird ebenfalls um drei Monate verschoben. Das soll den Unternehmen mehr Zeit zur Vorbereitung geben.

Das nun veröffentlichte neue Modell für die Grenzkontrollen sieht eine verbesserte Nutzung von Daten und Technologien vor. Auch soll Doppelarbeit beseitigt werden, um den bürokratischen Aufwand der Unternehmen bei der Einfuhr von Waren zu verringern. Diese Änderungen sollen den Unternehmen rund 520 Mio. Pfund (606 Mio. Euro) jährlich an Kosten einsparen.