Prosecco: Winzer befürchten schlechte Ernte

In der Prosecco-Gegend in der norditalienischen Region Venetien hat die Weinernte begonnen. Wegen der Hitzewelle der Sommermonate und eines Mangels an Saisonarbeiterinnen und -arbeitern befürchten die Winzerinnen und Winzer die schlechteste Ernte der letzten 40 Jahre, berichtete die römische Tageszeitung „La Repubblica“ (Dienstag-Ausgabe).

Zwischen 3.000 und 5.000 Traubenpflücker und -pflückerinnen werden benötigt, aber man habe Mühe, Arbeitskräfte zu finden. Der Personalmangel könnte sich negativ auf die Qualität und Quantität des heuer produzierten Proseccos auswirken, warnen die Winzer. Ohne die notwendige Zahl von Saisonarbeitern bestehe konkrete Gefahr, dass die Trauben länger als nötig hängen bleiben, was die Endproduktion beeinträchtigen könnte.

„Immer weniger Menschen wollen auf den Feldern arbeiten“, klagte Innocente Nardi, Eigentümer des Prosecco-Produzenten La Farra und Ex-Präsident des Konsortiums der Prosecco-Produzenten. Die Arbeit im Weinberg erfordere lange Stunden in der Sonne und erhebliche körperliche Anstrengung, was viele potenzielle Arbeitskräfte abschrecke.

Italien weltweit größter Produzent

Um dieser Situation entgegenzuwirken, haben einige Weinbaubetriebe versucht, alternative Lösungen zu finden, wie z. B. den Einsatz automatischer Erntemaschinen. Die Suche nach Arbeitskräften im Ausland scheint nicht auszureichen, um die durch den Mangel an einheimischen Saisonarbeitern entstandene Lücke zu schließen.

658.000 Hektar Weinberge werden in Italien bebaut. Der Weinsektor beschäftigt im Land 1,3 Mio. Personen und generiert einen Jahresumsatz von elf Mrd. Euro. Damit ist Italien weltweit größter Weinproduzent vor Frankreich. Prosecco ist für Italien ein Exportschlager.