Migration: Meloni will Dialog mit Nordafrika fördern

Angesichts der stark steigenden Zahl von Migrantenankünften in Italien appelliert die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni an die EU, mit nordafrikanischen Ländern zu verhandeln. „Der einzige Weg, um die Migrationsproblematik anzugehen, ist der Dialog mit den nordafrikanischen Ländern“, sagte die Premierministerin im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Sole 24 Ore“ heute.

Meloni stellte einen Strategiewandel in der EU fest. „Heute diskutiert man in der EU zuerst darüber, wie man die illegale Einwanderung auf der Mittelmeer-Route bekämpft, und dann, wie man die Migranten in Europa umverteilt. In den vergangenen Jahren wurde lediglich über den letzten Aspekt gesprochen“, sagte die Postfaschistin.

Italien plant Abschiebezentrum auf Sizilien

„Wir stehen unter einem riesigen Druck wegen der Migration, und die Italiener fordern von uns sofortige Lösungen. Daher werden wir uns stärker bei der Abschiebung von Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung einsetzen“, sagte Meloni.

Um die Rückführungen zu erleichtern, hat die Regierung mit dem Bau von Einrichtungen zur Identifizierung der Geflüchteten begonnen. Die erste Einrichtung mit 84 Plätzen wird ab dem 1. September im sizilianischen Hafen Pozzallo in Betrieb sein. 113.483 Menschen sind seit Anfang 2023 (inklusive August) über den Seeweg nach Italien gelangt, im Vergleichszeitraum 2022 waren es 55.785. Fachleute erwarten, dass die Schwelle von 200.000 Menschen bis Jahresende übertroffen wird.