China stützt wankenden Immobilienmarkt

China stützt den angeschlagenen Immobilienmarkt mit einer Reihe von Maßnahmen. Als erste Metropole kündigte das etwa 15 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählende Guangzhou heute an, die bisher geltenden Regeln für die Vergabe von Hypotheken zu lockern. Hauskäufer könnten nun unabhängig von ihrer bisherigen Kreditwürdigkeit in den Genuss von Vorzugsdarlehen kommen, wie die Stadtregierung mitteilte.

Peking, Schanghai und Shenzhen könnten diesem Beispiel folgen, ebenso wie ein Dutzend kleinerer Großstädte. An der Börse sorgte die Maßnahme für Begeisterung. Der Immobilienfirmenindex Hang Seng Mainland Property Index von Hongkong stieg nach der Ankündigung um bis zu 3,3 Prozent.

Agentur: Banken wollen Zinsen für Hypotheken senken

Die Volksrepublik will auch mit anderen Maßnahmen den ins Wanken geratenen Immobiliensektor stützen und damit auch die Konjunktur anschieben. Mehrere Staatsbanken wollen die Zinsen für bereits bestehende Hypotheken senken, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Das wäre die erste Senkung seit der weltweiten Finanzkrise 2008/09. Peking hofft, damit die Nachfrage der Verbraucher nach Immobilien anzukurbeln. Die Branche war jahrelang ein wichtiger Motor des Wirtschaftswachstums, doch jetzt wird sie durch schwache Hausverkäufe und Zahlungsausfälle bei Bauunternehmen gebremst.

Fachleute bezweifeln, dass sich mit den bis jetzt bekanntgewordenen Maßnahmen der Immobiliensektor stabilisieren lässt – auch weil sie zu spät kämen. „Die Auswirkungen auf die Verkäufe der Bauträger könnten viel größer sein, wenn die Regulierungsbehörden die Politik vor sechs bis neun Monaten umgesetzt hätten“, sagte Analyst Raymond Cheng vom Finanzhaus CGS-CIMB Securities in Hongkong.