Kiew: Demo von Angehörigen gefangener und vermisster Soldaten

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben Hunderte Menschen die Rückholung von gefangenen und vermissten Soldaten gefordert. „Holt die Helden nach Hause“, skandierten heute nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Fernsehens vor allem Frauen und Kinder auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz. Sie zeigten dabei Bilder von mutmaßlich in Gefangenschaft geratenen Soldaten und Transparente mit den Bezeichnungen von Einheiten.

Adressiert an Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hieß es auch: „Herr Präsident! Wehrdienstleistende sind keine Sklaven!“ Gefordert wurden auch ein verstärkter Austausch von Leichen und die Gewährung von Fronturlaub.

Die Ukraine wehrt seit mehr als 18 Monaten eine russische Invasion ab. Opferzahlen unterliegen dabei der Geheimhaltung. Mehrere tausend Soldaten gelten als vermisst. Von ihnen wird der Großteil in russischer Gefangenschaft vermutet. Anfang August hatte zuletzt ein Gefangenenaustausch stattgefunden.