Wölfe: Österreich und Schweden wollen Aktionsplan anstoßen

Die Landwirtschaftsminister von Österreich und Schweden haben heute bei einem „Wolfsgipfel“ am Rande des Europäischen Forums Alpbach Einigkeit demonstriert. Bundesminister Norbert Totschnig (ÖVP) gab dabei bekannt, mit seinem schwedischen Kollegen Peter Kullgren (Christdemokraten) einen Aktionsplan anstoßen zu wollen. Der Schutzstatus des Wolfs solle gesenkt werden, außerdem soll ein Monitoring Daten liefern. „Ein Weiter wie bisher geht nicht“, so Totschnig zur APA.

EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius habe gemeint, dass er das Problem nicht sehe, so Totschnig. „Wir spüren, hören und sehen das Problem“, richtete der Minister aus. Die EU-Kommission habe jedoch eine Analyse angekündigt. „Wir sehen hier eine Dynamik“, so Totschnig. Nun wolle man gemeinsam mit anderen EU-Staaten ein Monitoring aufstellen sowie Verbündete finden, um dann „gegenüber der Kommission sehr klar und auch mit konkreten Vorschlägen aufzutreten“.

Kullgren: „Wandel braucht Verbündete“

Wie viel Zeit dieser Prozess beanspruchen werde, sei nicht absehbar, so Totschnig. Arbeit auf EU-Ebene brauche Zeit, pflichtete Kullgren bei. „Wandel braucht Verbündete, und in dieser Sache sind unsere Länder Freunde“, sagte der schwedische Minister zur APA. Nun will man auch andere EU-Staaten, in denen die steigende Wolfspopulation ein Problem darstelle, an Bord holen.

Bei dem „Gipfel“ auf der Steinberger Alm, bei der man sich laut Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) „sozusagen am Tatort“ mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Landwirtschaft zu der Causa Beutegreifer austauschte, war auch Herdenschutz und dessen Umsetzung ein Thema.

Einig war man sich dabei, dass Herdenschutzprojekte zwar machbar, jedoch mit Kosten verbunden und auch nicht überall anwendbar seien. Die Topografie der Umgebung spiele dabei eine große Rolle, ebenso wie die Anzahl der zu schützenden Tiere, sagten Fachleute. In der Schweiz sei Herdenschutz seit 25 Jahren ein Thema und „funktioniert“, so Herdenschutzexperte Daniel Mettler, auch wenn „der Weg steinig ist“.