Fünf Tote bei Zugsunglück in Norditalien

Ein Zug hat auf der Strecke zwischen Mailand und Turin fünf Menschen bei Gleisarbeiten erfasst und getötet. Zwei weitere Menschen sind in der Nacht auf heute bei dem Unglück in der norditalienischen Gemeinde Brandizzo, die zur Metropolregion Turin gehört, verletzt worden. Bei den Opfern handelt es sich um Mitarbeiter eines Unternehmens, das Wartungsarbeiten an der Strecke durchführte, bestätigte die Netzgesellschaft der italienischen Staatsbahnen RFI.

Sicherheitskräfte am Ort des Zugunfalls
Reuters/Massimo Pinca

Die Opfer sind Männer im Alter von 22 bis 53 Jahren. Sie wurden erfasst, als eine Lokomotive mehrere leere Waggons von Alessandria in Richtung Turin transportierte. Ereignet habe sich der Unfall kurz vor Mitternacht. Ersten Ermittlungen zufolge sei der Zug mit rund 160 km/h unterwegs gewesen.

Unfallursache wird untersucht

Wie es zu dem Unfall kommen konnte, wird nun untersucht. Der unter Schock stehende Lokführer wurde ärztlich behandelt. Der Zustand der beiden Verletzten sei besorgniserregend. Sie wurden in das Krankenhaus der Stadt Chivasso eingeliefert.

Die Netzgesellschaft RFI erklärte in einer Presseaussendung, dass Wartungsarbeiten von einem externen Auftragnehmer durchgeführt wurden. Der Bahnverkehr auf der Strecke Turin – Mailand wurde eingestellt. Der Unfall ereignete sich in der 9.000-Einwohner-Gemeinde Brandizzo, die 20 Kilometer von Turin entfernt liegt.

Der Bürgermeister von Brandizzo, Paolo Bodoni, meinte, ein Kommunikationsmissverständnis zwischen dem Arbeiterteam und dem Lokführer könnte eine Ursache des Unglücks sein. Der italienische Verkehrsminister Matteo Salvini sprach von einer „schrecklichen Tragödie“ und kondolierte den Familien und Kollegen der Opfer.

Gewerkschaft kündigte Steik an

Auch Premierministerin Giorgia Meloni und Staatschef Sergio Mattarella zeigten sich erschüttert und forderten von der Justiz eine rasche Aufklärung der Gründe, die zum Unfall geführt haben.

Nach dem Unglück kündigten die Gewerkschaften einen 24-stündigen Streik der Bahnmitarbeiter ab heute Nachmittag an. Gewerkschaftssprecher kritisierten die Missachtung der Sicherheitsvorkehrungen für die Arbeiter.