Feuerwehreinsatz in Johannesburg
AP
Südafrika

74 Tote bei Brand in Johannesburg

Im Zentrum der südafrikanischen Metropole Johannesburg sind bei einem Feuer in einem Gebäude am Donnerstag mindestens 74 Menschen ums Leben gekommen. Laut Einsatzkräften gibt es zudem 52 Verletzte, die Anzahl der Todesopfer könnte noch steigen.

Die Such- und Bergungsaktion sei noch im Gange, schrieb Robert Mulaudzi, der Sprecher des örtlichen Rettungsdienstes, auf Twitter (X). Das Feuer brach in einem mehrstöckigen Gebäude im Central Business District von Johannesburg, der größten Stadt Südafrikas, aus, wie die Rettungsdienste mitteilten. Mindestens sieben Kinder seien unter den Toten, darunter ein 18 Monate altes Baby, sagte Mulaudzi.

Die Behörden erklärten, das Feuer sei weitgehend gelöscht worden, aber aus den Fenstern des Gebäudes in der Innenstadt drang immer noch Rauch. Aus einigen Fenstern hingen auch Leintücher und andere Materialien. Es war nicht klar, ob die Menschen diese benutzt hatten, um dem Feuer zu entkommen, oder ob sie versuchten, ihr Hab und Gut zu retten.

Offenbar Gebäude mit vielen obdachlosen Menschen

Mulaudzi sagte, das Gebäude sei praktisch eine „informelle Siedlung“, in die Obdachlose auf der Suche nach einer Unterkunft ohne formelle Mietverträge eingezogen seien. Deshalb sei es schwierig, das Gebäude zu durchsuchen. Zeugen zufolge könnten bis zu 200 Menschen in dem Gebäude gelebt haben.

Feuerwehr bei Löscharbeiten
APA/AFP/Michele Spatari
Die Löscharbeiten gingen am Vormittag weiter

Fernsehbilder zeigten Feuerwehrfahrzeuge und Krankenwagen vor dem Gebäude mit ausgebrannten Fenstern, das von der Polizei abgeriegelt worden war. „Diejenigen, die versuchten, sich in Sicherheit zu bringen, waren aufgrund der Strukturen zwischen den Stockwerken gefangen“, so Mulaudzi laut der Nachrichtenseite News24 weiter.

Einsatzkräfte haben kaum Hoffnung

„Wir haben die Menschen, die dort sind und nach ihren Angehörigen suchen, darüber informiert, dass die Chancen, sie lebend zu finden, sehr gering sind“, so Mulaudzi weiter. Die Ursache des Brandes ist noch unklar. Einem Bericht des südafrikanischen Fernsehsenders Newzroom Afrika zufolge könnten viele der Leichen des Brandes in Johannesburg schwer zu identifizieren sein.

Das Gebäude war das dritte „ältere Gebäude“, das in den letzten Monaten in der Stadt in Flammen aufging, berichtete die Nachrichtenseite Times Live. Anfang August brannte das oberste Stockwerk eines Gebäudes im Vorort Yeoville in der Nähe des Stadtzentrums, während im Juni zwei Kinder bei einem Brand in Hillbrow ums Leben kamen und im Juli ein Feuer nach einer unterirdischen Gasexplosion ausbrach.

Gebäude gehört Stadt Johannesburg

Beamte der Stadt Johannesburg, die in der Nähe des Brandortes eine Pressekonferenz abhielten, bestätigten, dass das Gebäude im Besitz der Stadt war, berichtet die BBC. Sie gaben kriminellen „Kartellen“ die Schuld, die „arme und schutzbedürftige Menschen ausbeuten“, indem sie Gebäude übernehmen – oder „kapern“ – und sie dann gefährlich überfüllen.

Tote bei Großbrand in Johannesburg

In der südafrikanischen Metropole Johannesburg ist in einem fünfstöckigen Gebäude ein Feuer ausgebrochen. Dutzende Menschen kamen dabei ums Leben, viele weitere wurden verletzt. Die Ursache des Brandes ist noch unklar.

Auf die Frage, ob die Stadtverwaltung die Verantwortung für die Tragödie übernehmen würde, verteidigte Johannesburgs Bürgermeister Kabelo Gwamanda seine Beamtinnen und Beamten mit dem Hinweis, dass man sich in einigen Teilen der Stadt mit dem Problem befasse. Lebogang Maile, der für den Wohnbau in der Provinz zuständige Politiker, sagte, dass es in der Region ein chronisches Wohnungsproblem gebe, da 1,2 Millionen Menschen eine Wohnung benötigten.

Südafrikas Oppositionspartei Demokratische Allianz (DA) rief angesichts des Brandes dazu auf, „für bessere und sicherere Lebensbedingungen für alle einzutreten“. „Das ist eine Katastrophe für unser Land, die unschuldigen Menschen unvorstellbaren Schmerz und Leid zufügt“, zitierte die BBC DA-Parteichef John Steenhuisen in einer Erklärung.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa sprach den Angehörigen sein Beileid aus. „Das ist eine immense Tragödie für die Familien, deren Angehörige unter schrecklichen Bedingungen ums Leben gekommen sind“, sagte Ramaphosa am Donnerstag bei einer Veranstaltung in der Stadt Gqeberha im Süden des Landes.