China gibt mehrere ChatGPT-Rivalen öffentlich frei

Im Rennen mit dem Westen um die technologische Führung bei künstlicher Intelligenz (KI) läutet China eine neue Runde ein. Die Regierung in Peking gab mehreren chinesischen ChatGPT-Rivalen grünes Licht. Der Chatbot „Ernie“ sei nun vollständig öffentlich zugänglich, teilte der Suchmaschinenbetreiber Baidu heute mit. Die Start-ups SenseTime, Baichuan und Zhipu AI gaben für ihre jeweilige KI Ähnliches bekannt.

Bisher hatten nur ausgewählte Anwenderinnen und Anwender diese Programme testen dürfen. Das war ein Wettbewerbsnachteil, weil KI mit jeder Eingabe dazulernt. So lockte ChatGPT der Microsoft-Beteiligung OpenAI binnen weniger Wochen nach Markteinführung im November 2022 mehr als 100 Mio. Nutzer an. Baidus „Ernie“ gilt als aussichtsreichster Herausforderer aus China. Dem Unternehmen zufolge schlägt sich die aktuelle Version dieser KI in einigen Bereichen besser als ChatGPT.

In der Volksrepublik müssen sich Anbieter frei zugänglicher KI Sicherheitsbewertungen unterziehen und ihre Algorithmen bei den Behörden hinterlegen. Expertinnen und Experten zufolge will die Staatsführung damit verhindern, dass Chatbots gesellschaftliche Ansichten in potenziell subversive Richtungen beeinflussen. Die Regierung betont, dass KI-Inhalte mit den sozialistischen Grundwerten des Landes übereinstimmen müssen.

Nach Medienberichten haben nun insgesamt elf Firmen die Freigabe für ihre KI erhalten, darunter die TikTok-Mutter ByteDance und der Videospieleanbieter Tencent. Keine der beiden Firmen war zunächst für einen Kommentar erreichbar. Unklar blieb, ob auch Alibaba zu den Linzenzinhabern zählt. Ein Sprecher der Cloud-Sparte des Onlinehändlers sagte, dass alle notwendigen Unterlagen eingereicht worden seien.