Ukraine bittet EU um zusätzliche Waffenhilfe

Die Ukraine bittet die EU-Staaten um weitere Waffen- und Munitionslieferungen für den Kampf gegen Russland. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nannte heute bei Gesprächen mit den Außenministerinnen und -ministern der europäischen Partner Artilleriemunition, gepanzerte Fahrzeuge und Panzer als benötigte Rüstungsgüter.

Militärisch neutrale EU-Staaten wie Österreich und Irland bat er, gepanzerte Rettungsfahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Um Russland die Produktion von Raketen und Drohnen zu erschweren, forderte Kuleba die EU-Staaten zudem zu einem verstärkten Kampf gegen die Umgehung von Sanktionen auf.

„Wir sehen, dass die Produktion gesteigert und dass westliche Teile dabei verwendet werden“, sagte er bei dem EU-Treffen im spanischen Toledo. Das müsse beispielsweise mit Exportkontrollen verhindert werden.

Darüber hinaus bat Kuleba darum, die Lieferung von zusätzlichen Luftverteidigungssystemen in Erwägung zu ziehen. Diese könnten seinen Angaben zufolge eine neue Route für ukrainische Getreideexporte absichern, die aus ukrainischem Schwarzmeer-Gebiet in Richtung rumänische Hoheitsgewässer führt.

Treffen in Ramstein geplant

Neben dem Treffen der EU-Außenminister und -ministerinnen hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin unterdessen die Ukraine-Kontaktgruppe zu einem weiteren Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein im deutschen Rheinland-Pfalz eingeladen. Die fünfte Zusammenkunft dieser Art finde am 19. September statt, teilte die größte US-Air-Base außerhalb der Vereinigten Staaten mit.

Verteidigungsminister und Militärs beraten erneut über eine stärkere Unterstützung der Ukraine. Wie bei früheren Treffen wurden auch Nicht-NATO-Staaten eingeladen. Bei den bisherigen Treffen war Österreich als Beobachter vertreten. Die österreichische Regierung unterstützt die Ukraine nicht militärisch, steht aber politisch an der Seite des EU-Kandidatenlandes.