Mailand wegen hoher Zahl Geflüchteter unter Druck

Der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala hat eine gleichmäßigere Umverteilung von Migranten, Migrantinnen und Flüchtlingen auf alle Gemeinden Italiens gefordert, insbesondere im Hinblick auf Minderjährige, die allein im Land ankommen. „Was ich für falsch halte, ist, dass die Logik hinter der Umverteilung nicht klar und einheitlich ist“, sagte Sala laut Medienangaben von heute.

„So wie Italien eine Umverteilung der Migranten auf ganz Europa verlangt, fordere ich als Mailänder Bürgermeister eine Umverteilung auf alle Städte und Gemeinden. Andernfalls ist es evident, dass der von Mailand gezahlte Preis für die Migrationskrise zu hoch wird“, sagte Sala von der Demokratischen Partei.

Die Gemeinde Mailand versorgt zurzeit 1.300 minderjährige Migrantinnen und Migranten. In der Lombardei, der Region um Mailand, sind derzeit 16.000 Migranten untergebracht.

Meloni: Umsiedelung in Gebiete mit weniger Bevölkerungsdichte

Laut den Plänen von Italiens Premierministerin Giorgia Meloni sollen mehr Asylsuchende in Gebiete mit großer Fläche, aber geringerer Bevölkerungsdichte umgesiedelt werden. Damit will die Regierung eine große Konzentration in wenigen Flüchtlingseinrichtungen und in Großstädten vermeiden. Bürgermeister und Präsidenten von Regionen zeigen sich wegen der zunehmenden Zahl von Ankünften besorgt.

Angesichts der stark gestiegenen Zahl an Geflüchteten arbeitet die italienische Regierung an einem Sicherheitsdekret mit Maßnahmen für eine raschere Rückführung jener Menschen, die durch gewalttätiges oder gefährliches Verhalten aufgefallen sind.