Zwei Jetskifahrer von algerischer Küstenwache erschossen

Zwei jetskifahrende Urlauber sind nach Berichten marokkanischer Medien von der algerischen Küstenwache erschossen worden, als sie offenbar die Seegrenze zwischen den beiden Mittelmeer-Ländern passierten.

Die Franzosen Bilal Kissi und Abdelali Merchouer, die neben dem französischen auch den marokkanischen Pass besaßen, seien unter Beschuss geraten, nachdem sie vor dem bei Touristinnen und Touristen beliebten nordmarokkanischen Urlaubsort Saidia an der algerischen Grenze falsch abgebogen seien.

Ein dritter französisch-marokkanischer Tourist namens Smail Snabe wurde demnach von der algerischen Küstenwache verhaftet, berichtete die Nachrichtenwebsite Le360 gestern unter Berufung auf einen Zeugen. Er sei am Mittwoch dem Staatsanwalt vorgeführt worden, berichtete Le360 unter Berufung auf „übereinstimmende Quellen“.

„Wir hatten uns verirrt“

Laut der Nachrichtenwebsite bestand die Urlaubergruppe aus vier Männern. Alle waren demnach auf Jetskis unterwegs. „Wir hatten uns verirrt“, zitierte die marokkanische Website Al Omk den Bruder von Bilal Kissi, Mohamed Kissi.

Demnach war ihm und seinen Begleitern der Treibstoff ausgegangen. „Wir wussten, dass wir in Algerien waren, weil ein schwarzes algerisches Schlauchboot auf uns zukam“ und die Menschen an Bord „auf uns schossen“, sagte er.

Er selbst sei glücklicherweise nicht getroffen worden. Sein Bruder und sein Freund hingegen seien getötet worden, nachdem sie von fünf Kugeln getroffen worden seien. Er selbst sei schließlich von der marokkanischen Marine aufgegriffen und zum Hafen von Saidia zurückgebracht worden.

Regierungssprecher lehnte Kommentar ab

Auf die Frage nach den mutmaßlichen Schüssen auf die Jetskifahrer lehnte der marokkanische Regierungssprecher Mustapha Baitas einen Kommentar ab. Das sei „eine Angelegenheit für die Justiz“, sagte er. Algerien äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Die Beziehungen zwischen Algerien und Marokko sind seit Jahrzehnten angespannt. Dabei geht es unter anderem um den Status der Westsahara. Die Grenze zwischen den beiden nordafrikanischen Staaten ist seit 1994 geschlossen.