Twitter will biometrische Daten von Nutzern sammeln

Der Kurznachrichtendienst Twitter (X) ändert seine Datenschutzrichtlinien. Demzufolge kann der Dienst künftig von seinen zahlenden Nutzern und Nutzerinnen der Premium Version X biometrische Daten sammeln und auswerten, berichtete die BBC.

Welche Daten genau gesammelt werden, wurde nicht spezifiziert. Zu biometrischen Daten gehören neben Fotos und Fingerabdrücken auch Irisscans, also die Augen, die bei jedem Menschen grundsätzlich einzigartig sind.

Daten auch für künftige Arbeitgeber

Gegenüber der BBC gab das Unternehmen auf Anfrage an, dass der Premium Service mit der Bereitstellung eines Ausweises und eines Selfies die Verifikation des jeweiligen Nutzers bzw. der Nutzerin ermöglichen will. Aus den bereitgestellten Daten könnten dann auch biometrische Merkmale extrahiert werden. Ziel sei es, die Plattform sicherer zu machen, so Twitter.

Auch Daten über unter anderem Beschäftigungsverhältnisse und Ausbildung bzw. spezielle Fähigkeiten kann Twitter laut der neuen Richtlinie sammeln und auswerten. Denn die Daten sollen dazu verwendet werden, „mögliche Jobs“ vorzuschlagen bzw. potenziellen Arbeitgebern die entsprechenden Infos zu liefern, heißt es in den Richtlinien, die Ende September in Kraft treten sollen.

Twitter soll App für eh fast alles werden

Twitter-Besitzer Elon Musk hat hochtrabende Pläne für den Service, den er bereits kräftig umgebaut hat. So soll es künftig möglich sein, damit Audio- und Videoanrufe zu machen. Twitter solle „ein globales Adressbuch“ werden, so Musk diese Woche.

Die Ankündigung passt zu seinem Plan, das für rund 44 Milliarden Dollar gekaufte Twitter in X, eine „App für alles“, umzuwandeln. Solche Universal-Apps sind vor allem in China populär, wo die Menschen etwa über WeChat alle möglichen Aufgaben bis hin zu Geldgeschäften abwickeln. Seit der Übernahme im Oktober sind die Werbeerlöse von X nur noch halb so hoch. Musk setzt deshalb stärker auf das Abogeschäft.