Kussskandal: Rubiales nicht von Gericht suspendiert

Spaniens oberstes Sportgericht TAD (Tribunal Administrativo del Deporte) hat eine Suspendierung des Präsidenten des Fußballverbandes RFEF, Luis Rubiales, blockiert. Die Richterinnen und Richter hätten entschieden, ein Verfahren nur wegen eines „schweren“ Fehlverhaltens gegen den Sportfunktionär zu eröffnen, berichteten spanische Medien gestern Abend.

Rubiales hatte bei der Siegerehrung der spanischen Fußballweltmeisterinnen in Australien die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst.

Zwei Jahre Sperre im Fall von Verurteilung

Eine Suspendierung durch die Sportbehörde CSD wäre nur möglich gewesen, wenn das Gericht das Verfahren wegen eines „sehr schweren“ Fehlverhaltens zugelassen hätte. Sollte das Gericht Rubiales für schuldig befinden, könnte er wegen des nur „schweren“ Fehlverhaltens auch nur für zwei Jahre gesperrt werden.

Sportminister Miquel Iceta bedauerte, dass der CSD Rubiales nicht mehr direkt suspendieren könne. Allerdings werde die Sportbehörde nun beim TAD beantragen, dass das Gericht den Sportboss für die Dauer des Verfahrens suspendiere, sagte Iceta. Diese Möglichkeit sei gesetzlich vorgesehen. „Wir werden mangelnden Respekt vor den Rechten von Frauen nicht tolerieren“, sagte Iceta.

Von FIFA suspendiert

Sein Amt ausüben kann Rubiales zunächst ohnehin nicht, weil der Fußballweltverband (FIFA) vergangenen Samstag schon ein Disziplinarverfahren gegen ihn eröffnet und den 46-Jährigen für zunächst 90 Tage suspendiert hat. Der RFEF wird derzeit von Interimspräsident Pedro Rocha geleitet. Auch der Verband fordert Rubiales’ Rücktritt.