Guatemalas gewählter Präsident warnt vor Staatsstreich

Der Sieger der Präsidentenwahl in Guatemala, Bernardo Arevalo, hat einen laufenden „Staatsstreich“ gegen ihn angeprangert. Korrupte und antidemokratische Akteurinnen und Akteure der Justiz und der Politik versuchten mit allen Mitteln, seine Vereidigung am 14. Jänner zu verhindern, sagte der Sozialdemokrat gestern. Arevalo will die weit verbreitete Korruption in dem mittelamerikanischen Land bekämpfen.

Gegen ihn und seine Partei Movimiento Semilla (Bewegung Saatkorn) geht vor allem die Generalstaatsanwaltschaft vor. Die EU und die USA haben das Vorgehen gegen den Wahlsieger verurteilt.

Arevalos Partei suspendiert

Nach einem überraschenden Einzug in die Stichwahl hatte sich Arevalo (64), Sohn eines Ex-Präsidenten, am 20. August mit fast 61 Prozent der Stimmen gegen die frühere First Lady Sandra Torres durchgesetzt. Kurz darauf wurde seine Partei von einem Richter wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten suspendiert. Der Parlamentsvorstand erklärte die Abgeordneten von Semilla am Donnerstag für parteilos.

Arevalo rief die Gesellschaft in Guatemala zur Verteidigung der Demokratie auf. Es blieben noch vier Monate Zeit bis zu seinem Amtsantritt. Die antidemokratischen Kräfte würden versuchen, den Staatsstreich bis dahin zu vollenden. Unter anderen stecke Generalstaatsanwältin Consuelo Porras dahinter, behauptete er.