Viele Verletzte bei Eritreer-Protest in Israel

Bei schweren Zusammenstößen zwischen Israels Polizei und Geflüchteten aus Eritrea sind in der Küstenstadt Tel Aviv mindestens 135 Menschen verletzt worden.

Hunderte Eritreer hätten heute vor der Botschaft ihres Landes gegen die dortige Regierung protestiert, meldeten israelische Medien. Mindestens 16 Demonstrierende seien schwer verletzt worden, berichtete „Haaretz“ unter Berufung auf Rettungskräfte.

Polizei gab Schüsse ab

Die Polizei teilte mit, Sicherheitskräfte hätten aufgrund von unmittelbarer Gefahr für sie selbst auch Schüsse abgegeben. Dadurch seien mindestens drei Menschen verletzt worden. Den Angaben nach wurden auch mindestens 27 Polizisten verletzt. Am späten Nachmittag beruhigte sich die Lage wieder.

Die Demonstrierenden hätten Absperrungen der Polizei durchbrochen und Scheiben von Polizei- und anderen Autos sowie Fenster umliegender Geschäfte eingeschlagen, schrieb „Haaretz“ weiter. Sicherheitskräfte setzten dem Bericht zufolge unter anderem Blendgranaten und Schlagstöcke gegen die Menschen ein.

Protest gegen Veranstaltung

In der Botschaft sollte Medien zufolge eine Veranstaltung stattfinden. Die Demonstrierenden hätten zuvor darum gebeten, diese abzusagen, und andernfalls vor Gewalt gewarnt. Die Regierungsgegner randalierten auch im Saal der Botschaft, in dem die Veranstaltung stattfinden soll. Es habe zudem Konfrontationen zwischen Anhängern und Gegnern der eritreischen Regierung gegeben.

In Eritrea regiert Präsident Isayas Afewerki in einer Einparteiendiktatur das Land. Meinungs- und Pressefreiheit sind stark eingeschränkt. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Eritreer ins Ausland fliehen. Medien zufolge gibt es rund 18.000 Menschen aus Eritrea in Israel.