Streiks in Pakistan wegen hoher Strompreise

Seit Tagen demonstrieren Menschen in Pakistan gegen hohe Strompreise – heute ließen Händler in mehreren Großstädten ihre Geschäfte aus Protest geschlossen. In Karachi, Lahore, Islamabad und weiteren Städten folgten Menschen damit dem Aufruf der islamistischen Partei Jamaat-e-Islami.

Der geschäftsführende Premierminister des Landes, Anwaar-ul-Haq Kakar, sagte vor Journalisten in der Hauptstadt Islamabad, dass einige Parteien das Thema für Wahlkampfzwecke nutzten.

In Karachi habe es in den vergangenen zehn Jahren keinen Streik gegeben, der so erfolgreich gewesen sei wie dieser, sagte dagegen Atiq Mir, Vorsitzender einer Dachorganisation für verschiedene Handelsverbände, der dpa. Genauere Angaben über die Zahl der Teilnehmenden lagen zunächst nicht vor.

Landesweite Proteste

Hohe Strompreise haben in der vergangenen Woche landesweit Proteste ausgelöst, bei denen wütende Menschen ihre Rechnungen verbrannten, Straßen blockierten und Büros von Stromversorgern angriffen.

Pakistan steckt seit mehreren Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Innerhalb eines Jahres haben sich die Preise für Strom, Gas und Benzin mehr als verdoppelt. Politische Instabilität und die Flutkatastrophe im Sommer 2022 haben der Wirtschaft weitere Rückschläge verpasst.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) knüpfte ein jüngst gebilligtes und milliardenschweres Hilfspaket an Bedingungen. Die Regierung zögerte angesichts der Auflagen, schnelle Entlastungen für die Bevölkerung zu billigen. Gleichzeitig warnten Verbände, dass die hohen Energiekosten Unternehmen an den Rand des Ruins treiben würden.