Selenskyj: Zwei Schiffe passierten Getreidekorridor

Trotz der russischen Seeblockade haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zwei weitere Frachtschiffe den von Kiew eingerichteten Getreidekorridor passiert. „Die Ukraine stellt die Freiheit der Seefahrt im Schwarzen Meer wieder her“, teilte Selenskyj gestern Abend auf Twitter (X) mit.

Nach dem Ausstieg Russlands aus dem Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer versucht Kiew, den Export trotz des Risikos durch Moskauer Angriffe zu organisieren. Russland hatte gedroht, Schiffe, die ukrainische Häfen anlaufen, als Träger militärischer Fracht anzusehen. Das Verlassen der ukrainischen Häfen gelte als geringeres Risiko.

Keine Details zu Schiffen

Details zu den Schiffen, die nun erfolgreich ausgelaufen sind, nannte Selenskyj nicht. Allerdings war schon am Vortag auf dem Onlineportal Marinetraffic, das Schiffsbewegungen anzeigt, zu sehen, wie zwei Frachter den südukrainischen Schwarzmeer-Hafen Piwdennyj circa 20 Kilometer östlich von Odessa verließen.

In den ukrainischen Schwarzmeer-Häfen sitzen seit dem Beginn des russischen Einmarsches vor mehr als 18 Monaten Dutzende Handelsschiffe fest. Zwischenzeitlich konnten durch das Abkommen zur Ausfuhr ukrainischen Getreides einige Frachter die Häfen verlassen, doch seit Mitte Juli hat Russland die Vereinbarung ausgesetzt und die Seeblockade wieder in Kraft gesetzt.

Laut eigenen Angaben wehrte die Ukraine in der Nacht mehrere russische Drohnenangriffe in der Region Odessa ab. 22 Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion seien dabei zerstört worden, so die ukrainische Luftwaffe auf Telegram. Insgesamt habe Russland bei den nächtlichen Angriffswellen 25 Drohnen eingesetzt. Die Angaben der beiden Kriegsparteien können nicht unabhängig überprüft werden.