Eritreer-Protest: Netanjahu für Ausweisung von Randalierern

Nach schweren Zusammenstößen zwischen Israels Polizei und Migranten aus Eritrea hat sich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu für eine Abschiebung von Randalierern ausgesprochen. Bei den Ausschreitungen in Tel Aviv waren gestern mehr als 150 Menschen verletzt worden, ein Drittel davon Polizisten. Damit sei „eine rote Linie überschritten“ worden, sagte Netanjahu heute beim Treffen mit einem Ministerausschuss.

Auslöser der Unruhen war ein Eritrea-Festival, das in der Botschaft des ostafrikanischen Landes in Tel Aviv stattfinden sollte. Kritiker sahen die Veranstaltung als Propaganda an.

Seit 1993 regiert Präsident Isaias Afewerki Eritrea in einer Einparteiendiktatur, Meinungs- und Pressefreiheit sind stark eingeschränkt. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Eritreer ins Ausland fliehen. Auch in Deutschland, Schweden und Norwegen war es zuletzt wegen Eritrea-Festivals zu ähnlichen Ausschreitungen gekommen.