Ukraine: Bombendrohung gegen Schulen in Kiew

Vier Tage nach Beginn des neuen Schuljahres in der Ukraine sind sämtliche Schulen in Kiew erneut Ziele von Bombendrohungen geworden.

Bei der Polizei sei „eine Nachricht über Bombendrohungen für alle Schulen und Hochschulen“ in der Hauptstadt eingegangenen, teilte die Kiewer Militärverwaltung heute auf Telegram mit. Die Polizei ergreife die notwendigen Maßnahmen und fordere die Öffentlichkeit auf, Ruhe zu bewahren.

Eine ähnliche Warnung war bereits zum ersten Schultag am 1. September bei den Behörden eingegangen, hatte sich aber als falsch herausgestellt. Mit Unterstützung des Katastrophenschutzes hatte die Kiewer Polizei alle Bildungseinrichtungen überprüft, umfassende Evakuierungen waren aber ausgeblieben. Die Warnung habe sich nicht bestätigt, teilte die Militärverwaltung damals mit.

420 Schulen in Kiew

In Kiew gibt es rund 420 Schulen. In der „absoluten Mehrheit“ von ihnen wird laut der Stadtverwaltung in Präsenz unterrichtet. „240.000 Schulkinder haben dieses Jahr in Kiew mit dem Präsenzunterricht begonnen“, verglichen mit nur 94.000 im vorherigen Schuljahr, schrieb der Bürgermeister der Hauptstadt, Witali Klitschko, am Freitag auf Telegram.

Angesichts der ständigen Gefahr russischer Bombenangriffe wurden ihm zufolge in 417 Einrichtungen Schutzräume für bis zu 190.000 Menschen eingerichtet.

Insgesamt zählt die Ukraine nach Angaben des Präsidialbüros mehr als 3,6 Millionen Schulkinder, von denen 900.000 online am Unterricht teilnehmen. Am Freitag starteten die Schüler bereits zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn im Februar 2022 ins neue Schuljahr. Behördenangaben zufolge wurden Tausende Schulen vor allem in größeren Städten durch Angriffe beschädigt oder komplett zerstört.