Unterricht in einer Schulklasse
ORF.at/Wolfgang Rieder
Statistik Austria

Bildung erhöht Chance auf längeres Leben

Pünktlich zum Schulbeginn in Teilen Österreichs hat die Statistik Austria Daten veröffentlicht, die zeigen, dass höher Gebildete im Durchschnitt auch eine längere Lebenserwartung haben. Beides gehe „Hand in Hand“, so das Ergebnis einer aktuellen Auswertung der Statistik Austria. Auch die Geburtenrate steht in Korrelation mit dem Grad der Bildung von Frauen.

Heute 35-jährige Männer mit Hochschulabschluss werden im Schnitt 84 Jahre alt, jene mit Pflichtschulabschluss nur 76, so eine am Montag veröffentlichte Datenauswertung der Statistik Austria. „Bildung und Lebenserwartung gehen Hand in Hand“, so die Schlussfolgerung der Statistik Austria.

Bei Frauen ist der Unterschied nicht ganz so groß, mit 87 zu 83 Jahren aber immer noch deutlich.

Differenz wächst

Der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen der niedrigsten und höchsten abgeschlossenen Schulbildung lag 2015 noch bei 6,3 Jahren für Männer und 3,4 Jahren für Frauen, 2021 stieg er auf 7,6 Jahre bei Männern und 4,1 Jahre bei Frauen. Von 2020 auf 2021 stieg die Lebenserwartung nur unter männlichen Akademikern, bei allen anderen Bildungsgruppen fiel bzw. stagnierte sie.

Grafik zeigt Daten zu Bildungsabschluss und Lebenserwartung
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Je höher gebildet, desto weniger Kinder

Auch die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau unterscheidet sich nach Bildungsabschluss. Frauen mit AHS-, BHS- oder Kollegabschluss hatten zwischen 2015 und 2021 durchgehend die niedrigste Gesamtfertilitätsrate, die höchste hatten Frauen ohne eine über den Pflichtschulabschluss hinausgehende Ausbildung.

Während Pflichtschulabsolventinnen 2021 im Schnitt 1,66 Kinder hatten, lag diese Zahl bei Frauen mit AHS-, BHS- oder Kollegabschluss bei 1,31. „Mit dem Bildungsgrad von Frauen steigt auch ihr Alter bei der Geburt der
Kinder und sinkt tendenziell deren Kinderzahl“, resümierte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Annäherung bei Fertilitätsraten

Allerdings ist hier eine gewisse Trendwende ablesbar. Bei Pflichtschulabsolventinnen lag in den Jahren 2015 und 2016 die Fertilitätsrate bei genau zwei Kindern, seitdem sinkt diese. Für alle anderen Bildungsabschlüsse steigt die Fertilität hingegen tendenziell im Zeitverlauf, vor allem bei Frauen mit AHS-, BHS- oder Kollegabschluss.

Aber auch bei jenen mit Hochschulabschluss, Lehre oder BMS-Abschluss gingen die Zahlen nach oben. Zum Vergleich: 2015 betrug der Unterschied bei der Fertilitätsrate zwischen Pflichtschulabsolventinnen und AHS/BHS/Kolleg-Absolventinnen noch 2,0 zu 1,13 – 2021 war dieser auf 1,66 zu 1,31 geschrumpft.

Das durchschnittliche Fertilitätsalter lag 2021 bei Frauen mit Pflichtschulabschluss bei 29,2 Jahren und nahm mit höherem Bildungsgrad zu. Akademikerinnen waren bei der Geburt ihres Kindes durchschnittlich 33,9 Jahre alt.