Feministischer Protest bei Filmfestspielen Venedig

Eine Gruppe italienischer Feministinnen hat gestern nahe dem Palazzo del Cinema am Lido von Venedig demonstriert. Die Frauen protestierten teils oben ohne gegen die Vorstellung bei den Filmfestspielen von Venedig von Filmen von Regisseuren wie Roman Polanski, Woody Allen und Luc Besson, die mit Vorwürfen der sexuellen Gewalt konfrontiert oder – im Falle von Polanski – dafür verurteilt worden sind.

„Schalten Sie das Scheinwerferlicht auf die Vergewaltiger aus!“, rief die Gruppe von Frauen und einigen Männern, bevor sie vom Sicherheitspersonal vertrieben wurden. Die Feministinnen inszenierten den Protest während des roten Teppichs des Films „Coup de chance“, als Regisseur Allen mit seiner Frau Soon-Yi Previn vorbeiging.

Frauen protestieren während Woody Allen den roten Teppich bei den Filmfestspielen in Venedig betritt
Reuters/Guglielmo Mangiapane

Die Demonstrantinnen verteilten ein Flugblatt, in dem sie darauf hinwiesen, dass drei Personen, gegen die ein Strafverfahren wegen sexuellen Missbrauchs und sexueller Gewalt läuft, mit ebenso vielen Filmen auf dem Festival vertreten sind: Polanski, Allen und Besson.

„Dieses Jahr hat sich die Filmbiennale von Venedig dafür entschieden, Regisseuren Raum zu geben, die in Fällen sexueller Gewalt gegen Frauen und sogar Minderjährige verwickelt sind. Die Ausreden des Direktors des Filmfestivals von Venedig, Alberto Barbera, folgen dem alten Schema der Unterscheidung zwischen dem Mann, der vor dem Gesetz verantwortlich ist, und dem Künstler, dessen Genie niemals beurteilt werden kann, weil es erhaben und frei von irdischer Verantwortung ist“, kritisierten die Demonstrantinnen.