Großrazzia in Camorra-Hochburg bei Neapel

Bei einer großangelegten Razzia in der Camorra-Hochburg Caivano nahe Neapel sind heute über 400 Sicherheitskräfte im Einsatz gewesen. Bei der Razzia wurden zahlreiche Hausdurchsuchungen und Überprüfungen verdächtiger Personen und Fahrzeuge durchgeführt, wie italienische Medien berichteten. Eingesetzt wurden dabei auch Drogenspürhunde der Carabinieri.

Bei einer Wohnungsdurchsuchung beschlagnahmten die Carabinieri 30.000 Euro, die in Päckchen aufgeteilt waren und vermutlich aus illegalen Aktivitäten stammten. Die Militärs durchsuchten auch eine verlassene Wohnung, die zu einem Drogenumschlagplatz umfunktioniert worden war.

Razzia nach Vergewaltigungen

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte am Donnerstag die Stadt Caivano besucht, in der zwei Mädchen von Jugendbanden vergewaltigt worden waren. Meloni sprach von einer „unmenschlichen Tat“, die im vergangenen Monat ganz Italien schockiert habe. Bei den Opfern handelt es sich um zwei Mädchen im Alter von elf und 13 Jahren.

Mit dem Besuch folgte die Regierungschefin der Einladung eines katholischen Pfarrers aus Caivano. Der Geistliche Maurizio Patricello rief nach der Begegnung mit Meloni zum entschlossenen Kampf gegen pornografische Darstellungen im Internet auf. Er hatte sich zuvor schon durch Predigten gegen die Camorra, die lokale Mafia, einen Namen gemacht.

Am Mittwoch hatte Meloni im Vorfeld ihres Besuchs Morddrohungen erhalten. Italien ist zuletzt von mehreren Fällen von Gruppenvergewaltigungen erschüttert worden.