Totschnig: Ukraine-Getreide muss in armen Ländern ankommen

Die Transportkapazitäten für Getreide aus der Ukraine müssen ausgebaut werden, damit das Getreide besser in Entwicklungsländern ankommt, in denen es gebraucht werde. Das forderte Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) heute im Rahmen eines informellen EU-Agrarministertreffens im spanischen Cordoba.

„Die EU-Kommission und die internationale Gemeinschaft sind gefordert, notwendige Initiativen zu setzen, sodass die Getreideexporte im globalen Süden ankommen. Alles andere ist unsolidarisch mit den ärmsten Regionen dieser Welt“, hieß es in einer Aussendung.

Viele Händler würden wegen hoher Transportkosten ihre Ware in Europa – vor allem in den Anrainerstaaten der Ukraine – verkaufen und dort für Preisdruck sorgen, anstatt das Getreide weiter in ärmere Länder zu exportieren. Die Situation hätte sich nach dem Auslaufen des Schwarzmeer-Abkommens im Juli verschärft, so der Landwirtschaftsminister.

Zukunft von Getreidedeal offen

Er unterstütze die Bemühungen der Türkei und der internationalen Gemeinschaft, das Getreideabkommen zu retten, sagte Totschnig. Auch nach einem Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan bleibt unterdessen offen, wie es mit dem von Russland derzeit ausgesetzten Getreidedeal mit der Ukraine weitergeht.

Putin bezeichnete das Gespräch mit Erdogan in der russischen Schwarzmeer-Stadt Sotschi gestern zwar als „konstruktiv“, eine Erneuerung des Getreidedeals werde es allerdings erst geben, „sobald alle Vereinbarungen abgeschlossen sind“.

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