Studie: Glyphosat in Gewässern von elf von zwölf EU-Ländern

Eine neue Studie kommt zu dem Schluss, dass der Unkrautvernichter Glyphosat und sein Abbauprodukt in Gewässerproben aus elf von zwölf untersuchten EU-Ländern nachgewiesen werden konnten. Im Mühlbach in Deutsch-Wagram (Niederösterreich) wurde einer der vier höchsten Werte des Glyphosatabbauprodukts AMPA gemessen. Es wäre „hoch fahrlässig, Glyphosat wieder zuzulassen“, so die EU-Abgeordnete Sarah Wiener (Grüne) bei einem Onlinepressegespräch heute.

Für die Studie hat PAN (Pestizid Aktions-Netzwerk) Europe im Auftrag der Grünen/EFA-Fraktion im EU-Parlament Wasserproben aus 23 Fließgewässern (Flüssen/Bächen) und fünf Seen gesammelt, um die in Europas Gewässern vorkommende Glyphosatmenge zu messen. Fünf der 23 Proben (22 Prozent), die in Österreich, Spanien, Polen und Portugal entnommen wurden, enthielten Glyphosat in Mengen über dem zugelassenen Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter. Unter Berücksichtigung sowohl von Glyphosat als auch AMPA wurde dieser Schwellenwert in 44 Prozent (zehn von 23) überschritten.

Hintergrund der Studie ist die mögliche erneute Zulassung von Glyphosat in der Europäischen Union. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sieht diese in ihrer letzten Neubewertung unkritisch. Die Mitgliedsstaaten werden voraussichtlich im Oktober darüber abstimmen. Die Zulassung von Glyphosat in der EU läuft noch bis 15. Dezember 2023.