Kommission: Rückzug von Vestager für EIB-Kandidatur

EU-Kommissarin Margrethe Vestager zieht sich vorübergehend aus der EU-Kommission zurück, um für den Vorsitz der Europäischen Investitionsbank (EIB) zu kandidieren.

Sie habe Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über ihre Nominierung durch die dänische Regierung informiert und um unbezahlten Urlaub gebeten, teilte die Brüsseler Behörde gestern mit. Auch Vestager selbst bestätigte ihre Kandidatur.

Die EIB ist die Bank der EU und nach eigenen Angaben das größte multilaterale Finanzierungsinstitut der Welt. Seit ihrer Gründung im 1958 hat sie mehr als eine Billion Euro investiert. Im Vordergrund steht derzeit vor allem der Klimaschutz. Zuletzt engagierte sich die EIB aber auch für die Unterstützung der Ukraine.

Wahl für EIB-Vorsitz Mitte September

Der bisherige Präsident, der 71-jährige Deutsche Werner Hoyer, will Medienberichten zufolge nach Ende seiner zweiten sechsjährigen Amtszeit als Präsident der EIB zum Jahresende aufhören und nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren.

Die Wahl des neuen Präsidenten findet beim Treffen der Euro-Gruppe und dem informellen Rat für Wirtschaft und Finanzen der EU am 15. und 16. September im spanischen Santiago de Compostela statt.

Der oder die Gewählte übernimmt das Amt am 1. Jänner. Unter den Konkurrenten Vestagers ist die spanische Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Nadia Calvino. Vestager war in der EU-Kommission unter anderem für Wettbewerb zuständig. Ihr Portfolio übernehmen nun vorübergehend die EU-Kommissare Vera Jourova und Didier Reynders.