Zu Unrecht verurteilter Afroamerikaner nach 47 Jahren rehabilitiert

47 Jahre nach seiner Verurteilung und nach mehr als sieben Jahren unschuldig im Gefängnis ist ein Afroamerikaner im Bundesstaat New York aufgrund neuer DNA-Beweise rehabilitiert worden.

Leonard Mack in einem Gerichtssaal in New York
IMAGO/USA TODAY Network/Mark Vergari

DNA-Beweise, die damals noch nicht verfügbar waren, hätten den heute 72 Jahre alten Leonard Mack „endgültig als Täter ausgeschlossen und einen verurteilten Sexualstraftäter identifiziert, der die Vergewaltigung jetzt gestanden hat“, erklärte die Staatsanwaltschaft von Westchester County gestern (Ortszeit).

1975 war eine Jugendliche auf ihrem Heimweg von der Schule vergewaltigt worden. Die Polizei ordnete eine Fahndung nach einem verdächtigen Schwarzen an – und nahm kurze Zeit später den Afroamerikaner Mack in Greenburgh im US-Bundesstaat New York fest.

Ein Jahr später wurde er wegen Vergewaltigung und illegalen Waffenbesitzes zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Danach hatte Mack jahrzehntelang darum gekämpft, als unschuldig anerkannt zu werden.

„Längste ungerechtfertigte Verurteilung“ in USA

Es sei die „längste ungerechtfertigte Verurteilung in der US-Geschichte, die dem Innocent Project bekannt ist und die durch DNA-Beweise aufgehoben wurde“, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Mack reagierte auf die Freilassung mit den Worten: „Jetzt kann ich endlich sagen, dass ich frei bin.“ Der wahre Täter kann trotz seines Geständnisses wegen Verjährung nicht mehr für die Vergewaltigung verurteilt werden.

Laut Zahlen des Nationalen Registers für Freilassungen wurden seit 1989 mehr als 570 zu Unrecht Verurteilte aufgrund von DNA-Beweisen freigesprochen. 35 von ihnen hatte vor ihrer Entlastung die Todesstrafe gedroht. Fachleuten zufolge haben Afroamerikaner ein größeres Risiko, zu Unrecht verurteilt zu werden, als Weiße.