Armenien will Militärmanöver mit USA abhalten

Armenien, Russlands langjähriger Verbündeter im Südkaukasus, hat vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen um die Region Bergkarabach eine gemeinsame Militärübung mit den USA angekündigt.

Das von 11. bis 20. September dauernde Manöver „Eagle Partner 2023“ beinhalte Operationen zur Stabilisierung von Konflikten bei der Erfüllung von Blauhelmmissionen, teilte das armenische Verteidigungsministerium heute laut der staatlichen Nachrichtenagentur Armenpress mit.

Die beiden ehemals sowjetischen Länder Armenien und Aserbaidschan kämpfen seit Jahrzehnten um die Region Bergkarabach, die zwar auf aserbaidschanischem Gebiet liegt, aber mehrheitlich von Armenierinnen und Armeniern bewohnt wird.

Lage in Bergkarabach katastrophal

Trotz eines von russischen Blauhelmtruppen überwachten Waffenstillstands kommt es immer wieder zu Gefechten. Aserbaidschanerinnen und Aserbaidschaner blockieren zudem seit Monaten den Latschin-Korridor, der Armeniens einziger Zugang zu Bergkarabach ist.

Beobachterinnen und Beobachter beschreiben die Lage in Bergkarabach als katastrophal. Es fehlt demzufolge etwa an Lebensmitteln und Medikamenten. Seit heute wird Brot nur noch gegen Bezugsscheine ausgegeben. In diesem Zusammenhang hat die armenische Führung auch zunehmend Unzufriedenheit mit Russland als Vermittler geäußert. Eriwan wirft Moskau, das lange als Schutzmacht der Armenierinnen und Armenier im Kaukasus galt, ungenügenden Einsatz vor.