Terrorverdächtiger nach Gefängnisausbruch in London flüchtig

In London ist ein wegen Terrorvorwürfen angeklagter früherer Soldat aus einem Gefängnis ausgebrochen. Alle Häfen und Flughäfen seien nach dem Verschwinden des 21-jährigen Daniel Abed Khalife aus der Untersuchungshaft in Südlondon heute Früh in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden, teilte die Londoner Polizei mit. Der Verdächtige befinde sich wahrscheinlich noch in der Hauptstadtgegend.

„Wir haben weder Informationen, die darauf hindeuten, noch Grund zur Annahme, dass Khalife eine Bedrohung für die breitere Öffentlichkeit darstellt“, erklärte der Leiter der Anti-Terrorismus-Einheit der Londoner Polizei. Dennoch wurden die Bürgerinnen und Bürger davor gewarnt, sich Khalife zu nähern. Vielmehr sollten sie sofort die Polizei rufen, sollten sieh ihn sehen.

Der Flüchtige arbeitete Medienberichten zufolge in der Küche des Gefängnisses von Wandsworth und trug eine Kochuniform aus einem weißen T-Shirt und einer weiß-rot karierten Hose, als er flüchtete. Die Strafvollzugsbehörde erklärte, sie arbeite mit der Polizei daran, Khalife zu ergreifen, und ermittle „dringlich“, wie er entkommen sei.

U-Haft nach Vorfällen auf Luftwaffenstützpunkt

Khalife war wegen zweier Vorfälle am Luftwaffenstützpunkt im zentralenglischen Stafford in der U-Haft gelandet. Er wurde beschuldigt, „versucht zu haben, Informationen zu erlangen, die einer Person nützlich sein könnten, die einen terroristischen Akt begeht oder vorbereitet“. Außerdem wurde dem Ex-Soldaten vorgeworfen, einen falschen Bombenalarm ausgelöst zu haben, indem er ein entsprechendes verdächtiges Objekt am Luftwaffenstützpunkt platzierte.

Das Gefängnis in Wandsworth war bereits Schauplatz eines der bekanntesten Häftlingsausbrüche des Landes: Im Jahr 1965 floh der legendäre britische Posträuber Ronnie Biggs aus der Strafvollzugsanstalt. In den folgenden 35 Jahren tauchte er in Belgien, Frankreich, Australien und Brasilien unter. 2001 bereitete Biggs selbst seiner Flucht ein Ende und stellte sich in Großbritannien den Behörden.