Rumänien untersucht mögliche Drohnenreste an Grenze

Rumäniens Armee untersucht Teile, die von einer Drohne stammen könnten und nach Angriffen Russlands auf ukrainische Donau-Häfen auf rumänischem Territorium entdeckt worden sind. Das erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Bukarest heute.

Zuvor hatte Verteidigungsminister Angel Tilvar den Fund der Teile in der Nähe des Dorfs Plaur am Chilia-Arm der Donau bestätigt, die die Grenze zur Ukraine bildet. „Ich bestätige, dass in dieser Region Teile gefunden worden sind, die von einer Drohne stammen könnten“, sagte Tilvar dem rumänischen Sender Antena 3 CNN bei einem Besuch in Plaur. Das Donau-Dorf liegt unmittelbar gegenüber dem ukrainischen Hafen Ismajil, der in den vergangenen Tagen mehrfach von Russland angegriffen wurde.

Zuletzt hatten das Verteidigungsministerium des NATO-Landes und auch Staatspräsident Klaus Johannis Angaben aus Kiew bestritten, russische Drohnen seien auf das Staatsgebiet gefallen. Sie reagierten damit auf Angaben des ukrainischen Außenministeriums, wonach russische Drohnen auf rumänischem Territorium eingeschlagen seien.

Johannis: Angriffe auf Infrastruktur „Kriegsverbrechen“

„Sollte bestätigt werden, dass diese Teile von einer russischen Drohne stammen, wäre das eine völlig inakzeptable Situation und eine schlimme Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität Rumäniens, eines NATO-Staats“, sagte Johannis heute in Bukarest beim Gipfeltreffen der Drei-Meere-Initiative, zu der zwölf EU-Staaten zwischen Baltikum, Schwarzem Meer und Mittelmeer gehören.

Russlands Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur in der Nähe Rumäniens seien „Kriegsverbrechen“. Man sei in Alarmbereitschaft und in ständigem Kontakt mit den NATO-Verbündeten. Später sagte Johannis, es handle sich „sehr wahrscheinlich“ um eine russische Drohne. Ein NATO-Sprecher sagte, das Bündnis verfolge die Lage weiterhin sehr genau und bleibe in engem Austausch mit Rumänien.