Analyse: Europäische Städte von Klimagefahren bedroht

Etwa vier von fünf europäischen Städten haben sich einer Analyse zufolge 2022 mit Klimagefahren konfrontiert gesehen. Mehr als drei Viertel der Städte erwarten, dass die Bedrohungen im Zuge der Erderwärmung noch intensiver werden, wie die Organisation Carbon Disclosure Project (CDP) gestern mitteilte.

Demnach ist extreme Hitze die am häufigsten gemeldete Gefahr bei den mit dem CDP kooperierenden Städten. 76 Prozent der Städte in Europa seien davon 2022 betroffen gewesen. Von den Städten, die angaben, signifikanten Klimabedrohungen gegenüberzustehen, seien 70 Prozent bereits von diesen betroffen, hieß es weiter. Neben extremer Hitze sind die Hauptgefahren Überschwemmungen (73 Prozent der Städte) sowie starke Niederschläge (60 Prozent).

Auch nördlichere Städte betroffen

2022 sei der heißeste Sommer in Europa seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen, in Südeuropa habe es zudem die höchste Anzahl an Hitzetagen gegeben. Laut CDP sind aber nicht nur südeuropäische Städte wie Barcelona, Athen, Lissabon und Neapel betroffen – auch nördlichere Städte wie Stockholm, Kopenhagen, Berlin und Warschau berichteten von zunehmenden Hitzesorgen.

Am stärksten betroffen von Hitze seien ältere Menschen, Haushalte mit niedrigen Einkommen sowie Kinder, Jugendliche und marginalisierte Gemeinschaften. Das CDP ist eine in London gegründete Non-Profit-Organisation, die Umweltdaten von insgesamt 1090 Städten erhält. Sie forscht insbesondere zum Thema Klimarisiken.

Extremwetter

Zwar lassen sich einzelne Extremereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, klar ist laut Weltklimarat aber: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Stürme und Hitze häufiger und intensiver. Das heißt: Niederschläge und Stürme werden stärker, Hitzewellen heißer und Dürren trockener.