Gipfel von Pazifik-Anrainern: Harris trifft auf Lawrow und Li

US-Vizepräsidentin Kamala Harris, der chinesische Ministerpräsident Li Qiang und der russische Außenminister Sergej Lawrow haben heute an einem Gipfel von Pazifik-Anrainerstaaten in Jakarta teilgenommen. Das ASEAN-plus-drei-Treffen in der indonesischen Hauptstadt bietet eine seltene Gelegenheit für direkte diplomatische Kontakte auf höchster Ebene zwischen den drei rivalisierenden Staaten. An den Gesprächen sind insgesamt 18 Staaten beteiligt.

Auf der Tagesordnung stehen Themen, die bereits beim vorangegangenen Gipfel des Verbands südostasiatischer Staaten (ASEAN) diskutiert wurden. Der indonesische Präsident Joko Widodo rief in seiner Eröffnungsrede heute dazu auf, das Treffen in Jakarta „zu einem Forum zu machen, in dem wir die Zusammenarbeit stärken und nicht die Rivalitäten verschärfen“.

China mit Warnung vor „neuem Kalten Krieg“

Chinas Premier Li hatte gestern vor einem „neuen Kalten Krieg“ gewarnt. „Wegen falscher Wahrnehmungen, unterschiedlicher Interessen oder Einmischungen von außen können Unstimmigkeiten und Streitigkeiten zwischen Staaten auftreten“, sagte er.

Harris und Li hatten am Mittwoch getrennte Gespräche mit den Staats- und Regierungschefs der südostasiatischen Ländern geführt. Die US-Vizepräsidentin pochte dabei auf die „Einhaltung des Völkerrechts im Südchinesischen Meer“, wie ihr Büro mitteilte. China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich, was für Spannungen in der Region sorgt.