Selmayr kritisiert Österreichs „Blutgeld“ für russisches Gas

Der offizielle Vertreter der Europäischen Kommission in Wien, Martin Selmayr, hat gestern Abend in Wien deutliche Kritik an fortlaufenden österreichischen Gasimporten aus Russland geübt und in diesem Zusammenhang von „Blutgeld“ gesprochen.

„55 Prozent des österreichischen Gases kommen weiterhin aus Russland“, sagte der EU-Vertreter bei der Diskussionsveranstaltung der Kunstmesse viennacontemporary. Österreich finanziere derart Putins Krieg, und niemand sei auf der Wiener Ringstraße, um dagegen zu protestieren.

„Das verwundert mich, denn Blutgeld wird jeden Tag mit der Gasrechnung nach Russland geschickt“, erklärte Selmayr. Er verstehe zwar die Energieprobleme, Österreich sei jedoch ein reiches Land und könne wie auch andere Staaten ohne russisches Gas auskommen.

Empört auf die Aussagen des EU-Kommissionsvertreters reagierte die FPÖ. „Das Mindeste ist, dass ÖVP-Kanzler (Karl, Anm.) Nehammer von der Kommission sofort die Abberufung Selmayrs fordert“, so FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Aussendung.