Paris: Jugendlicher nach Polizeieinsatz hirntot, Unruhen befürchtet

Gut zwei Monate nach dem Tod eines Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle bei Paris mit anschließenden schweren Unruhen bewegt Frankreich erneut ein fataler Polizeieinsatz. Ein vor einer Polizeistreife fliehender 16-Jähriger stieß Mittwochabend im Pariser Vorort Elancourt mit seiner Motocross-Maschine mit einem anderen Streifenwagen zusammen. Wie die Staatsanwaltschaft in Versailles gestern mitteilte, ist er hirntot. Die Polizeiaufsicht ermittle in dem Fall.

Die Fahrer der beiden beteiligten Streifenwagen seien in Polizeigewahrsam genommen, dann aber wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Zum genauen Hergang des Polizeieinsatzes und des Zusammenstoßes machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben.

Nach Medienberichten hatte der erste Streifenwagen einen Funkspruch erhalten, den jugendlichen Motorradfahrer zu stoppen, möglicherweise weil er ohne Helm fuhr. Ob die Streife dann versuchte, den 16-Jährigen zum Anhalten zu bringen oder ob dieser bereits beim Erblicken des Polizeiautos die Flucht ergriff, ist unklar.

Etwas weiter an einer Kreuzung kollidierte er dann mit dem zweiten Streifenwagen, der auf dem Rückweg von einem anderen Einsatz war. Dabei fuhr der Jugendliche dem Polizeiauto, wie auch Fotos nahelegen, in die Seite. Um mögliche Ausschreitungen zu verhindern, kam in Elancourt in der Nacht eine Eliteeinheit der Bereitschaftspolizei zum Einsatz.