Flut in Griechenland: Dörfer von Außenwelt abgeschnitten

Im griechischen Katastrophengebiet versuchen Rettungskräfte weiterhin, Menschen aus überschwemmten Dörfern in Sicherheit zu bringen. Insgesamt seien bisher fast 2.000 Menschen gerettet worden, sagte Feuerwehrsprecher Vasilios Vathrakogiannis heute dem Nachrichtensender ERTnews.

Die Zahl der Toten lag bis heute Früh weiterhin bei sechs. Wie viele Menschen vermisst werden, blieb aber unklar, weil viele Dörfer noch von den Wassermassen umschlossen und von der Umgebung abgeschnitten sind.

Überschwemmung in Larissa
AP/Vaggelis Kousioras

Rund 72.000 Hektar überschwemmt

Der griechische Wetterdienst Meteo veröffentlichte eine Karte, die das Ausmaß der Überschwemmungen zeigt. Besonders dramatisch ist die Lage in der Gemeinde Karditsa, die einem großen See gleicht. Insgesamt seien rund 72.000 Hektar Fläche überschwemmt, teilten die Meteorologen mit.

Heute Früh wurde auch für die Stadt Larisa Alarm ausgelöst – dort erreichte der Fluss Pinios einen Pegelstand von 9,5 Metern, während es normalerweise rund vier Meter sind, wie die Tageszeitung „Kathimerini“ schrieb. Die Feuerwehr evakuierte mehrere Stadtteile, die von einem Übertreten des Flusses betroffen wären.

Grazer Paar weiter vermisst

Auch nach einem seit gestern vermissten Paar aus Graz wird weiterhin gesucht. Die beiden hatten in einem Ferienhaus auf der Halbinsel Pilion ihre Flitterwochen verbracht. Die Suche gestaltet sich nach Auskunft der Behörden als sehr schwierig.

Mehr dazu in steiermark.ORF.at

Sturmtief vorerst für beendet erklärt

Die griechische Wetterbehörde EMY erklärte das Sturmtief „Daniel“ derweil für beendet. Seit Montag hatte es sich über der mittelgriechischen Region Thessalien festgesetzt und bis gestern angehalten.

Die Niederschlagsmengen von „Daniel“ übertrafen alles, was griechische Meteorologen bisher gemessen hatten. So fielen örtlich zwischenzeitlich mehr als 700 Liter Wasser pro Quadratmeter in weniger als 24 Stunden. Zwar lassen sich einzelne Ereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, laut Weltklimarat werden Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen durch die Klimakrise aber häufiger und intensiver.