HRW wirft Taliban Verbrechen gegen Menschlichkeit vor

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wirft den in Afghanistan regierenden Taliban Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Die Missachtung von grundlegenden Frauenrechten durch die militanten Islamisten erfordere eine Einschaltung des Internationalen Strafgerichtshofs, teilte die NGO heute mit.

„Eine koordinierte Unterstützung durch die betroffenen Regierungen ist notwendig, um die verantwortlichen Taliban-Führer vor Gericht zu bringen“, sagte HRW-Justizdirektorin Elizabeth Evenson.

Frauen aus öffentlichem Leben gedrängt

Seit der Rückkehr der Taliban im August 2021 werden Frauen und Mädchen in Afghanistan zunehmend aus dem öffentlichen Leben gedrängt. Der Besuch von Universitäten und höheren Schulen ist ihnen untersagt. Auch viele Berufe dürfen sie nicht mehr ausüben.

Zu den jüngsten Einschränkungen für Frauen durch die militanten Islamisten gehören die Schließung von Schönheitssalons und ein Besuchsverbot für den Nationalpark Band-e Amir.

An der Unterdrückung von Frauen und Mädchen in Afghanistan gibt es international immer wieder Kritik. Im Mai dieses Jahres sprachen die Vereinten Nationen von einem System der „Geschlechter-Apartheid“. Die Taliban weisen Kritik wegen Verstößen gegen grundlegende Menschenrechte in der Regel als „Propaganda“ zurück.