Zugsausfälle in Hamburg: Ermittler vermuten politisches Motiv

Nach dem Ausfall zahlreicher Fernverkehrszüge in Deutschland wegen Bränden an Kabelschächten gehen die Ermittler von einem politischen Motiv aus. Das teilte die Polizei heute in Hamburg mit. Es kam zu Zugsausfällen und Verspätungen im Fern- und Regionalverkehr. Die Deutsche Bahn (DB) nannte als Grund „Vandalismusschäden“.

Ein Lokführer meldete den Angaben zufolge einen ersten Brand um 2.40 Uhr. Zwei weitere Brände wurden bis 3.40 Uhr gemeldet. Alle Brände konnten durch Einsatzkräfte der Feuerwehr gelöscht werden. Der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts Hamburg nahm wegen vorsätzlicher Brandlegungen Ermittlungen auf und suchte nach Zeuginnen und Zeugen.

Verspätungen und hohe Auslastung

Die Fernverkehrsverbindungen zwischen Hamburg über Berlin und Erfurt nach Süddeutschland fielen nach Angaben der DB auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin aus. Die stündlichen ICE-Verbindungen zwischen Hamburg und Berlin wurden umgeleitet. Auf diesen Strecken seien Verspätungen zwischen 30 und 60 Minuten sowie eine hohe Auslastung zu erwarten.

Außerdem fielen die Fernzüge von Hamburg über Rostock nach Stralsund und ins Ostseebad Binz aus, wie die Bahn weiter mitteilte. Die Störung dürfte bis zum Abend andauern. Laut der „Bild“-Zeitung war auch der Regionalverkehr in der Region beeinträchtigt.