UNO alarmiert: Babys mit Sprengstoffgürteln in Zentralafrika

Eine islamische Terrormiliz hat Zwillingsbabys in der Demokratischen Republik Kongo in Afrika Sprengstoffgürtel angelegt, um die Bevölkerung zu terrorisieren. Das berichtete der Vertreter des UNO-Kinderhilfswerks (UNICEF) im Land, Grant Leaity, heute in Genf.

Die ganze Familie sei von Kämpfern der Miliz ADF getötet worden. Sprengstoffspezialisten hätten die wenige Monate alten Mädchen in Nordkivu befreit. Sie seien schwer unterernährt gewesen, inzwischen aber wohlauf und würden in einer Einrichtung betreut, die Adoptiveltern suche, sagte Leaity.

Nach Angaben von Leaity wollen Rebellen die Einwohnerinnen und Einwohner von Nachbardörfern, die von Horroraktionen wie mit den Babys hören, so stark einschüchtern, dass sie keinen Widerstand mehr leisten. Der Sprengstoff solle explodieren, wenn Menschen zur Hilfe eilen.

Gewalt gegen Kinder erreicht „beispielloses Niveau“

Er machte mit diesem Beispiel auf die verheerende Situation von Kindern in der Demokratischen Republik Kongo aufmerksam. „Gewalt gegen Kinder hat ein beispielloses Niveau erreicht“, sagte Leaity. „Das Land hat die höchste Zahl an schweren Vergehen an Kindern in bewaffneten Konflikten.“ Minderjährige würden vergewaltigt und getötet, entführt und zum Waffendienst gezwungen, sagte Leaity.

Allein in der Region Nordkivu seien 38.000 Fälle von Missbrauch dokumentiert worden, fast 40 Prozent mehr als vor zwei Jahren. Er geht davon aus, dass diese Fälle nur die Spitze des Eisbergs sind. Im Osten des Landes seien 2,8 Millionen Minderjährige mit ihren Familien auf der Flucht. Hunderttausende würden lebensgefährlich krank.